Lupo alias Gerd Otto Kühn

(Text aus dem Heft zur Razzia-Tour)

 

Jemand sagte mal über ihn, er sei der ,,Hexer aus Hagen", seine Fußballkollegen nennen ihn voller Respekt ,,Dribbelino". In der Band gilt er als Finanzexperte, lnvestmentspekulant, Pacemaker, Charmeur(?) und last not least als Musiker. Gemeint ist natürlich kein anderer als Gerd Otto Kühn, Lead Gitarrist und bei seinen Fans besser bekannt und geliebt unter dem Namen ,,Lupo".

Sein Geburtstag ist der 2.10.1949. Bis zu seinem 16. Geburtstag hatte er mit Musik nicht viel zu schaffen. Seine Leidenschaft richtete sich ausschließlich auf sportliche Betätigungen, wie Fußball, Leichtathletik, Tischtennis und Mädchen.

Seine Trainer und Gespielinnen (?) bescheinigten ihm allerseits exzellentes Können und einen großen explodierenden Siegeswillen (den hat er bis heute behalten). Bestimmt hätte er auch auf sportlichem Sektor Karriere machen können, wenn ihm da nicht eines Tages die Musik der ,,Shadows" in die Ohren gekommen wäre. Ab da war alles Vorangegangene passé, Schule, Sport und Mädchen mußten der Musik weichen. Eine Gitarre der Marke Höfner wurde seine erste professionelle Lebensgefährtin, mittlerweile hat er davon 17, lebt also in Vielehe. 1966, mit 17 Jahren, gründete er zusammen mit drei weiteren Leuten die Band ,,Crew". Von den drei Leuten sind Eroc und Wildschwein immer noch dabei, der Dritte macht zwar keine professionelle Musik mehr, entwirft aber dafür seit ,,Illegal" die LP-Cover von Grobschnitt. Nach Beendigung seiner Lehre als Industriekaufmann begann sein eigentlich wichtigster Lebensabschnitt.

 

1970 wurde Grobschnitt gegründet. Lupo übernahm von Anfang an neben seiner Funktion als Leadgitarrist auch die geschäftlichen Angelegenheiten. Sein Gespür und seine Cleverness bei Tourneeabschlüssen kam der Band schnell zugute. Genauso berühmt wie seine oft riskanten Geschäftstaktiken waren seine emotionellen Ausbrüche. Heute ist er ruhiger, besonnener und kompromißbereiter geworden. Er läßt grundsätzlich nur noch die anderen brüllen, wenn sich nicht gerade auch für ihn eine gute Möglichkeit dazu bietet. Bei Diskussionen ist er stets zur Stelle und Opportunismus ist schon längst nicht mehr eines seiner Markenzeichen. Er hat damit angefangen, sich auch für seine Umwelt zu interessieren. Zwar kommt die Band immer noch an erster Stelle, aber das Interesse für seine Mitmenschen und seine Umwelt ist gewachsen. Wenn er so weiter macht, könnte er noch ein ganz brauchbarer Alternativer und Mitmensch werden.

Grobschnitt hält er für Deutschlands vielseitigste Band, die auch nach 12 Jahren noch längst nicht ihren Zenit überschritten hat und bestimmt noch für manche Überraschung gut sein wird. Daran werden auch seine musikalischen Solopläne nichts ändern. Nachdem er 1981 für Erocs vierte LP zwei Titel geschrieben hat, darunter auch die Single ,,Vogelfrei", will er jetzt mehr in dieser Richtung arbeiten. Gitarrenmelodien sind schließlich seine Spezialität und Spezialitäten sollte man dem Publikum nicht vorenthalten.

Mit seinen Bandkollegen verbindet ihn eigentlich mehr als eine tiefe Freundschaft, obwohl er so manchem auch mal was in die Schnauze hauen könnte. Entschuldige Erce!!!

Am liebsten spielt er mit Wildschwein akkustische Gitarre, für einen Melodiegitarristen genau der richtige Partner. Beim Fußball umspielt er am liebsten Milla, nur das der danach immer in die Hacken tritt. Aber wer so lieb ist wie Milla, darf auch ungestraft in die Hacken treten. Er bewundert Erocs Fertigkeit, aus einem Mißgeschick durch ,,einen an die kante labern", noch ein Geschick zu machen. Er hofft mit Toni, daß dessen Traum nicht länger ein Traum bleibt und daß Ballermann endlich einsieht, daß er mit 1/12 gut bedient ist. Zusammen mit seiner langjährigen Freundin Solvejg wohnt Lupo auf der Pelmke-Alm und ärgert sie damit, daß er das Fernsehprogramm manchmal musikalisch untermalen muß.

 

Falls er sich von Grobschnitt losreißen kann, macht er gerne Urlaub in Norwegen, Spanien, Dänemark und seit neuestem auch in Deutschland. Hier besonders gern im Schwarzwald, wo er den großen Wandersmann spielt und sich hinterher an Spätzle und Forellenfilet gütlich tut. Er liest regelmäßig Fix und Foxi, Grobschnittverträge, Natur, Stern, Spiegel, die Rundschau und das Kapital (aber nicht das von Marx). Außerdem lacht er gern, am lautesten über seine eigenen Witze. Trinken fängt bei ihm mit Wein an und hört zumeist nach dem Genuß eins 1/2 Flasche wieder auf.

Na denn Prost!! Elias Grobschnitt (Lupo)

Musiker