Novalis-Discografie
 

Titel:

Erscheinungsjahr:

 

Novalis

1975

Bestell-Nr.
LP: Brain 1070
CD: PMS 7063-WP
CD: Universal 06024 982377-2


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Sonnengeflecht

4:06


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Impressionen

8:55
Wer Schmetterlinge lachen hört 9:16 Es färbt sich die Wiese grün 8:16
Dronsz 4:53
 

Besetzung:

Heino Schünzel Baß, Gesang
Lutz Rahn Tasteninstrumente
Hartwig Biereichel Schlagzeug
Detlef Job Gitarre
Carlo Karges Gitarre, Tasteninstrumente

 

Meine Meinung zur remasterten CD-Version aus 2004

Kurz vor dem dreißigjährigen Jubiläum erscheint Ende 2004 eine remasterte Version des zweiten Novalis-Albums. Schon 1997 war eine remasterte Version bei dem Label Repertoire Records erschienen, die mittlerweile aber völlig vergriffen ist. Auf dem schlicht Novalis betitelten Album hatte die Hamburger Band in der Besetzung Lutz Rahn (Tasteninstrumente), Detlef Job (Gitarre), Hartwig Biereichel (Schlagzeug), Heino Schünzel (Bass, Gesang) und Carlo Karges (Gitarre, Tasteninstrumente) erstmals Rockmusik mit deutscher Sprache verbunden. Mit „Wer Schmetterlinge lachen hört“ findet sich dann auch erstmals ein vom Namensgeber (dem Dichter und Frühromantiker Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, der unter dem Namen Novalis bekannt war) vertontes Gedicht, das zu einem Erkennungszeichen der Band wurde und bei keinem ihrer Auftritte fehlen durfte.

Nun stellt sich die Frage, ob eine nochmalige Neuveröffentlichung gerechtfertigt ist und ob sie auch für diejenigen interessant ist, die bereits die 97’er CD ihr Eigen nennen. Erster Unterschied der beiden CD-Varianten ist die Aufmachung und das Booklet. Die 2004’er Version kommt in einem Digipack daher, dass - genau wie schon in 1997 - das Cover der Original-LP aufweist. Das Booklet wurde von seinerzeit acht auf nunmehr 16 Seiten erweitert und mit neuen Linernotes von Matthias Mineur sowie Hartwig Biereichel versehen. Darüber hinaus finden sich neben dem in blau gehaltenen Bildinnenteil der Original-LP weitere acht Fotos.

Und wo liegt der klangliche Unterschied zur ersten CD? Das erste, das sofort auffällt, ist der Bonustitel, der auf der neuen Version enthalten ist. Wies die 97’er Scheibe nur die Titel der Original-LP auf, so ist jetzt eine zehnminütige Liveversion des Stückes „Impressionen“, die Eroc 1975 bei dem Auftritt in der Aula des Hagener Theodor-Heuss-Gymnasiums mitgeschnitten hat, als Bonus auf dem Silberling.

Apropos Eroc, er hat auch das Mastering der CD übernommen und das lässt ausgezeichnetes erwarten, hat er doch schon aus so mancher alten Aufnahme unglaubliches herausgeholt. Um beide CD-Versionen miteinander zu vergleichen, habe ich sie mir über Kopfhörer angehört, um so die Unterschiede besser festzustellen.

Die neue Version bietet nach meiner Auffassung einen räumlicheren Klang, der mehr Tiefe und Detailreichtum aufweist, was den Stücken noch mehr Transparenz verleiht. Ansonsten sind sie Originalgetreu, was auch gut ist, denn Eroc hat sie nicht überproduziert. Dadurch wirken die Stücke immer noch sehr authentisch und warm.

Der Bonustitel wurde von Eroc mit Außenmikrophonen aufgenommen, dadurch entsteht bei dem Stück eine echte Liveatmosphäre. Auch bei dieser Aufnahme hat Eroc wieder ganze Arbeit geleistet, denn während der Musik sind kaum Nebengeräusche auszumachen. Der Klang weist räumliche Tiefe auf, was den Eindruck vermittelt, als säße man mitten im Publikum.

Die CD ist allen Rockfans zu empfehlen die auf Deutsch- und Progressivrock der 70’er stehen. Auch diejenigen, die bereits das 97’er Album in ihren Händen halten, sollten noch einmal zuschlagen, weil der leicht verbesserte Klang und vor allem das Bonusstück überzeugen.