Titel:

Erscheinungsjahr:

 

Grobschnitt Story Vol. 1

1994

Bestellnr.: CD: Metronome 521963-2

CD 1

  1.

Epilog

1:54

13.

Sahara-Show

6:07
  2. Winfrid’s Worte 1:42 14. Bielefelder Sinfonie 15:17
  3. Live-Intro ’81 4:17 15. Interview AFN 0:39
  4. Razzia (Digitalremix) 7:07 16. Solar Impro 4:15
  5. Die Panne von Osnabrück 4:15 17. Live-Finale ‘81 2:08
  6. Vater Schmidt in Wuppertal 10:10       CD 2   1. Space Rider 6:08
  7. Interview HLV-III 3:25   2. Lupo whips it out 2:34
  8. Sweetwater 4:39   3. Illegal 10:48
  9. Raintime-Session 5:16   4. Solar Music (Powerplay) 37:20
10. Interview WDR-II 1:28   5. Introduction ’81 9:46
11. Dimple Street 0:22   6. Goodbye Illegal 10:19
12. Der Zauberer 3:57
 

Text aus dem Booklet der CD

Es ist soweit: 1989 beim Abschiedskonzert in Hagen angekündigt und sehnsüchtig erwartet, ist sie nun endlich da, die story.

Wir schreiben das Jahr 1993 und es wird Zeit, eine Geschichte zu erzählen. Die Geschichte einer Band und die Geschichte ihrer Zeit. Für alle, die damals dabei waren, doch auch für jene, die nie dabei sein konnten und heute viel dafür geben würden, erleben zu können, wie noch einmal das Licht angeht für die Legende unter den Bands der deutschen Rock-Geschichte.

Sie waren die Größten. Sie waren unbeschreiblich. Nie wieder hat eine unkommerzielle deutsche Gruppe die Power gebracht, die großen Hallen in diesem Land zu füllen wie GROBSCHNITT mit ihrer einzigartigen Bühnenshow aus Musik und Theater, Abenteuer und Spaß, Traum und Wirklichkeit.

Man verglich sie mit den "Mothers" oder auch mit "Yes". Sie waren mehr, nämlich immer die Band der Fans, die Musiker zum Anfassen. Welche Gruppe ist heute in der Lage, nach über 3 Stunden Auftritt – wenn überhaupt – am Bühnenrand noch eine weitere Stunde Hände zu schütteln, Autogramme zu geben und Fragen zu beantworten? Bei GROBSCHNITT gehörte das stets dazu, egal ob in der Westfalenhalle, ob in der Philipshalle, in der Gruga oder in den ungezählten Stadt- und Schützenhallen der Provinz.

Und gerade die Provinz war ein Geheimnis ihres Erfolgs. Die Band ging zu den Leuten. Immer, wenn der wilde Haufen aus 6 Musikern und 12 Roadies mit ihren 4 LKW’s 60 – 80 Mal im Jahr durch die Lande donnerte, nahm man die Hunde ins Haus und die Kinder an die Leine. Kirchenvorstände lösten sich auf, Gemeinderäte traten zurück, und so manche Freiwillige Feuerwehr besingt noch heute in den alten Liedern die Ereignisse von damals, als die Bühnen rauchten.

Nie wieder gab es ein ähnlich exzessives Spektakel aus Heavy-Metal, Elektronik, Improvisation, Meditation, Optik und Extase wie "Solar Music". Weder zuvor noch danach erreichte ein Rock-Märchen hierzulande eine derartige Beliebtheit wie "Rockpommel’s Land". Ob Zauberer oder Zahnarzt, ob Zappa oder Zirkuspferd, ob Pauker, Politiker oder Polizisten – GROBSCHNITT ließ sie alle antanzen. Gott selbst erschien ebenso wie der Teufel.

Bereits 1972 hatte GROBSCHNITT die eigene "Sahara-Show". Bereits 1975 zeigte man die "erste Läsershow Deutschlands": alle Roadies on stage, alle mit Bild-Zeitung!

Unvergessen Toni Moff Mollo in seiner absoluten Starrolle als ERNIE, dem kleinen Jungen mit der großen Erfahrung in "Rockpommel’s Land", das über 13 Jahre einer der Höhepunkte des Programms war. Unvergessen auch die Beduinenhorde der "Sahara", die 8 Jahre lang die Bühnen der Nation in künstlichem Schnee und die Hallenwarte in völliger Verzweiflung versinken ließ. Der "Zauberer", die "Söldner-Show", die "Balli-Show", die "Steinköpfe", die "Fabelwesen", der "große Maraboo", die "Schwertkämpfer", sie alle gehörten dazu wie der "Space-Rider", der "Sniffer", der "Illegale Richter" und der "küssende Kardinal". Der heilige Nikolaus im Flammeninferno /Osnabrück 1978), die Bombe von Hattingen (Open Air 1974), Tonis "Skisprung", der "Entenmörder", Wildschwein als Wildschwein und Lupo als Miß Piggy bei "Schweine im Weltall" – liebevoll einstudierte Gags und Rollen, oft aber auch spontane Improvisationen zwischen Bühne und Publikum.

GROBSCHNITT war die erste deutsche Band, die trotz aller Verbote konsequent Feuer, Nebel und Bomben einsetzte. GROBSCHNITT war die einzige deutsche Band, die ihre komplette P.A. und die gesamte Lichttechnik nach eigenen Ideen und Entwürfen entwickelte und jederzeit auf dem neuesten Stand hielt. Kompromisse gab es nicht. Nicht in technischer Hinsicht, auch nicht in personeller. Jeder von ihnen war die totale Spitzenkraft auf seinem Gebiet. Und sie waren immer eine große Familie. Musiker und Roadies fuhren und feierten, lachten und litten gemeinsam, jederzeit bereit, alles zu geben, um die Herzen der Leute zu erobern. Nie ging es ihnen um den Profit, sondern einzig und allein um den Spaß.

Und das machte diese Band in jeder Situation unschlagbar.


Kommentar aus dem MailStoneRecord-Katalog Nr. 20 aus 1998

Nicht ohne Stolz präsentiert Repertoire die erste Folge der "Grobschnitt-Story" - voll mit nie gehörten und klasse (von Eroc persönlich) gemasterten und remixten Titeln wie "Die Panne von Osnabrück", "Vater Schmidt in Wuppertal", "Sweetwater", "Dimple Street", "Der Zauberer", der "Bielefelder Sinfonie" u. v. a., dazu Live-Mitschnitte und Radio-Interviews. Folge 2 ist noch für dieses Jahr zu erwarten, und Gerüchten zufolge (von Eroc persönlich gesteuert) schlummert im Bandarchiv genug Material für 20 Folgen. Wir sind bereit, Jungs!


E.roc präsentiert die Grobschnitt-Story (Repertoire)

Vergessen in der langen Reihe der Grobschnitt-Neuauflagen wollen wir natürlich nicht den Sampler "E.Roc präsentiert die Grobschnitt-Story", als Doppel-CD erschienen. Zum günstigen Einsteigerpreis bietet das Teil einen guten Überblick über die musikalische Schaffensperiode der Band und ist zumindest für Einsteiger genau das Richtige, weil es hier neben allerlei Standards auch eher selten gehörtes Material der Legende zu konsumieren gibt. Digital remastered ein schönes Stück Geschichte, das zum Erinnern (für Fans) und zum Staunen (für Neueinsteiger) reichlich Anlaß gibt.---
[Wolfgang Pokall]

 

Die Grobschnitt-Story im Digital-Remix "Szene" 1994