Westfalenhalle: Grobschnitt-Konzert
Boden zitterte Sound-Orkan
Zuhörer im Begeisterungstaumel
Ein Riesenerfolg war das "Grobschnitt"-Konzert in der
Dortmunder Westfalenhalle. Schon eine Stunde vor Beginn hatte sich eine mehr als
tausendköpfige Anhängerschar vor dem Eingang der Halle III versammelt. Ein Blick auf die
Parkplätze zeigte, daß 80 Prozent der Fans aus Hagen und Umgebung kamen. Bandleader Lupo
bei der Begrüßung: "Wir sind zu Hause". Es war so proppenvoll in der Halle,
daß sich viele mit dem Ellbogen ein kleines Fleckchen Saalboden erkämpfen mußten. Alle
waren gespannt, ob die Gruppe, die zur Zeit als beste deutsche Live-Rock-Gruppe gilt, die
hohen Erwartungen erfüllen kann. Sie kann! Die fünf Musiker, Lupo (Lead-Gitarre), Eroc
(Schlagzeug), Wildschwein (Gesang, Rhythmus-Gitarre), Popo (Bass-Gitarre), Mist
(Tasteninstrumente) und "Light-Designer" Toni, präsentierten zunächst einige
Stücke aus der neuen LP "Merry-Go-Round", dann folgte ein Zusammenschnitt aus
der Rock-Oper "Rock-Pommels Land". Es ist die Geschichte des kleinen
Jungen Ernie, der auf dem Rücken eines großen Vogels in ein phantastisches Land fliegt.
Die Musik wurde durch eine große Zahl farbiger Scheinwerfer optisch
unterstützt. Aufgelockert wurde das geschickt zusammengestellte Programm durch Sketches
mit teilweise aktuellem Bezug. Abwechslung boten einige leisere Stücke, von Lupo und
Wildschwein auf der Akustik-Gitarre gespielt. Eines davon war dem Fleyer Wald gewidmet.
Traditionell erreichte das Konzert seinen Höhepunkt in der "Solar
Music", der längsten deutschen Rock-Improvisation.
Von der Flut perfekter optischer und akustischer Effekte wurde das
Publikum in einen Begeisterungstaumel versetzt, wie man sich ihn kaum vorstellen kann.
Unter der Gewalt der Klänge erzitterte der Hallenboden, Schade, daß so etwas bislang
noch nicht in Hagen möglich ist.
Ludger Krücke
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