Zeitungsartikel vom 17./18.11.1982

(Leider ist die Kopie des Artikels nicht vollständig gewesen)


Mit vielen optischen Effekten gestaltete "Grobschnitt" eine eindrucksvolle Bühnenshow.
Während der Lieder "Rockpommel's Land" und "Solar Music" verschwand die Gruppe
zeitweise völlig in künstlichem Nebel.              Bild: Jürgen Streich

"10000 - und es werden immer mehr"

Das Rockkonzert von "Grobschnitt" im Quadrath-Ichendorfer Bürgerhaus war ein voller Erfolg

Quadrath-Ichendorf - "Habt Ihr Lust auf ein wenig Spaß?" 2.000 junge Leute im Ichendorfer Bürgerhaus verspürten offenbar diese Lust. "Dann seid Ihr richtig hier". Das Versprechen galt.

In ihrem mehr als dreistündigen Konzert bot die Rockgruppe "Grobschnitt" nahezu alles, was eine internationale Band ausmacht: Lichteffekte mit viel Nebel, Schau- und Multimediaeffekte und - vor allem mitreißende Rockmusik. Auf die Idee: die Gruppe habe "Genesis" oder "Pink Floyd" etwas abgeluxt kam keiner: "Grobschnitt" ist immerhin schon seit 1970 erfolgreich im Geschäft.

Die Musik, die sie in diesen zwölf Jahren gemacht haben, riefen die sieben Musiker im Bürgerhaus noch einmal in Erinnerung. Und natürlich stellten sie auch ihre neueste LP "Razzia" mit dem Hit "Wir wollen leben" vor. Dabei bewiesen sie immer wieder auf eindrucksvolle Weise ihre Vielseitigkeit.

"Viele Wellen hat es seit unserer letzten Tournee vor 15 Monaten gegeben", sagte "Eroc", der Schlagzeuger der Gruppe. Daß sich die "Grobschnitt"-Leute nicht von einer dieser musikalischen Wellen haben mitreißen lassen, sondern stets ihre eigene Auffassung von Musik vertraten und weiter vertreten, war auch in diesem Konzert wieder unüberhörbar.

Ihre Unzufriedenheit mit den bestehenden Zuständen drücken die "Grobschnitter" nicht nur mit Worten, Spiel und Verkleidung drastisch aus: Die Zeiger einer großen Uhr zeigen auf fünf vor zwölf.

"Wir sind die Sonne" - Publikum und Rockband kamen sich bei dieser poppigen Selbsteinschätzung entgegen. Dabei wirken die ausgelassenen Musiker auf der Bühne überaus auflockernd. Bassist "Milla" Kapolke tanzt aufmunternd fröhlich aus der Reihe, und "Lupo" scheint eins mit seiner Gitarre zu werden: Von Musik verstehen sie alle etwas. ......

 

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