"Krautrock" begeisterte
"Grobschnitt" in der Grugahalle
Nach dem knallharten lauten Rock der Gruppe "AC/DC" oder der
Teeny-Musik der "Teens" bot die Grugahalle am Samstagabend einen musikalischen
Leckerbissen und eine zeitweise witzige und gelöste Show. Es trat die deutsche Rockgruppe
"Grobschnitt" auf, die immerhin fast 5.000 Besucher anlockte, ein fachkundiges
und äußerst diszipliniertes Publikum, das begeistert war über das, was da auf der
Bühne oben vorging.
Die Musiker aus Hagen, die seit einigen Jahren erfolgreiche Tourneen
absolvieren und auch schon einige mittlere Hits landeten, überzeugten durch ihre
differenzierte Rock-Darbietung, die selten laut wurde, meistens sehr melodiös und von
ihren musikalischen Strukturen her verständlich wirkte. "Grobschnitt" versteht
halt trotz einiger Schwachstellen im Konzert ,sein Handwerk.
Und versteht ebenso Entertainment. Denn immer wieder wurde das Konzert
aufgelockert durch unprätentiöse Plaudereien der Musiker hin zum Publikum oder durch
persiflierende Show-Einlagen. Da trug man ein Strauß-Porträt auf die Bühne und meinte:
"Wir äußern uns hier nicht politisch, aber ihr wißt, wie wir das meinen."
Oder ein mit einem Herzen verziertes Klo-Häuschen spielte eine Rolle,
ein Mädchen als Tüllengel schwebte über die Bühne, man unterhielt sich über Fußball:
"Wenn wir in Süddeutschland bei Auftritten dem Publikum erklären, daß wir aus
Hagen sind, sagen wir, daß Hagen im Ruhrgebiet liegt. Und dort gibt es das beste Bier und
den besten Fußball." So einfach derartige Sprüche geklopft wurden, so schnell
wurden sie mit Beifall bedacht.
Und so herrschte an diesem Abend in der Grugahalle eine dufte
Atmosphäre, wie man sie nicht immer dort antrifft. Ein guter Griff der Hallenleitung,
diese Gruppe zu engagieren. Auch die Veranstalter zeigten sich angesichts der
Besucherzahlen durchaus zufrieden. Zwischenfälle waren nicht zu registrieren.
Schu.
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