Tour mit ausgeklügeltem Klamauk
"Grobschnitt" mit einem neuem Programm in den Startlöchern
VON THOMAS HENNECKE.
Menden/Hagen. "Nein, nein, nein", schreit Lupo,
"so geht es nicht." Und Tastenmann Mist flucht fäkalisch. "Viel zu laut.
ich habe meine Gitarre nicht gehört", moniert Wildschwein. Zum x-ten Mal an diesem
Abend probt die Gruppe ein neues Stück. "Powerplay" heißt es und Powerplay ist
es, was dann nach über einer Stunde aus den Boxen herauskommt.
Atmosphäre und Szenen einer Probe. Szenen, die sich nun schon seit
Wochen in der Kulturhalle Menden-Hüingsen abspielen. Dort bereitet sich seit Wochen die
Hagener Rock-Formation Grobschnitt auf ihre Deutschlandtournee vor, die am 25. Februar in
Hüingsen Premiere hat.
Dreieinhalb Stunden soll die Show dauern. Warum so lange? "An sich
ist das Ganze für uns und die Roadies Wahnsinn. Aber die Leute sollen wissen, daß wir
alles geben wollen. Es geht bei Grobschnitt nicht nur ums Kassieren", stellt Milla
Kapolke klar. Milla ist der Neue. Noch vor einem Jahr hat er bei "Green" die
Saiten gezupft, jetzt fiebert er seiner Live-Premiere entgegen.
Der Aufwand für diese Grobschnitt-Tour ist enorm. Mit drei LKW und
einem Bus werden Lupo, Wildschwein, Eroc, Mist, Ballermann, Toni und Milla bis Anfang Mai
unterwegs sein. 45 Auftritte zwischen Hamburg und Zürich - unter anderem auch in Siegen
und Meschede - sind geplant, ein paar Festivals im Sommer ("Es gibt genug
Angebote.") und eine kleine Tour im Herbst sollen folgen.
Zur Show: "Wir werden eine gesunde Mischung aus Altem und Neuem
bieten. Mehr will ich aber jetzt noch nicht verraten", macht es Wildschwein weiter
spannend. Vor 16 Monaten, bei den letzten Live-Auftritten der Hagener kam die Mischung aus
perfekter Musik ("Wir spielen alles, was uns Spaß macht") und ausgeklügeltem
Klamauk an.
In diesem Jahr wird es nicht anders sein, zumal sich mit "Silent
Movie" zum ersten Mal in der elfjährigen Geschichte von Grobschnitt eine Single auf
Platz 1 der WDR-Hitparade katapultierte.
An Selbstvertrauen fehlt es den sympathischen Musikern jedenfalls
nicht. "Nicht wir folgen mit unserer Musik irgendwelchen Trends, die Trends folgen
uns", witzelt Wildschwein, bevor die sieben wieder zurück auf die riesige Bühne
gehen. "Wir müssen jetzt weitermachen", murmelt Lupo, "nur noch eine Woche
Zeit ..."
Die neue Grobschnitt-Show: Wieder eine bunte Mischung aus Rock-
Clownerien und surrealistischen Elementen.
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