Zeitungsartikel aus Mai 1989

 

Zehn Jahre rollt der Marrakesh Express nun schon mit seinem musikalischen Frachtgut Marke "Crosby, Stills, Nash & Young" durch die Lande - einer von drei Gründen zum Feiern. Und da der "Bahnhof" "Werkhof" auch schon bei weniger feierlichen "Marrakesh Express"-Stopps aus allen Nähten platzt, machen Milla Kapolke & Co. diesmal, genauer am 20. Mai 1998, in der Berlet-Halle Station.


Besitzt Kultstatus weit über den heimischen Raum: Der legendäre "Marrakesh-Express" rollt wieder - und
diesmal in der Berlet-Halle. Karten gibt es bereits jetzt im Vorverkauf und natürlich an der Abendkasse.

Der Hohenlimburger Milla Kapolke begeht an diesem Abend sein 30jähriges Bühnenjubiläum - der zweite feierliche Anlaß. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Ex-"Grobschnitt"-Sänger "Willy Wildschwein" alias Stefan Danielak, dessen Gesangs-Stimme seit vielen Jahren nicht mehr live zu hören war. "Wildschwein" wird im Vorprogramm von "Marrakesh Express" die Live-Premiere seiner neuen Akustik-Oldie-Band "Schönes bleibt" feiern - Highlight Nummer drei.

Milla Kapolke ist sich sicher, daß der erstmalige offizielle Auftritt von "Willy Wildschwein" in seiner Heimatstadt nach langer Bühnenabstinenz viele Musikfans aus der Region ansprechen und mobilisieren wird: "Neben Sugar Lindemann und mir bei ‚Marrakesh‘, stehen mit Willy insgesamt drei Ex-"Grobschnitt"-Mitglieder auf der Bühne - und es ist einfach unglaublich, wie beliebt "Grobschnitt" heute noch ist. Nach den Gigs mit "Marrakesh Express" werde ich landauf, landab immer wieder auf die "Grobschnitt"-Zeiten angesprochen, unsere Platten verkaufen sich noch immer, und es gibt sogar noch aktive Fanclubs im Ausland", staunt der "Marrakesh"-Bassmann und - Sänger.

Seine aktuelle Band tritt nach dem interessanten, aber letztlich nicht zufriedenstellenden Experiment mit zwei Sängerinnen seit längerem wieder in der ursprünglichen Besetzung auf: mit Axel Kölpin und Jörg Schmidt an der Gitarre und hinter dem Mikrofon, mit Sugar Lindemann an den Tasten und am Mikro, mit Deva Tattva an Tasten und sechs Saiten, mit Smokey Deepak, der für Percussion verantwortlich zeichnet sowie mit Ernst Urban am Schlagzeug.

Armin Krull vervollständigt mit Gesang, Gitarre und Violine das multiinstrumentale LineUp, das der Band die variationsreichsten Interpretationen und Arrangements der "Crosby, Stills, Nash & Young"-Songs ermöglicht.

"Nach dem zwischenzeitlichen Ausstieg von Jörg Schmidt fehlte uns die hohe Männerstimme, die die Vocal-Arrangements von "Crosby, Stills, Nash & Young" prägt. Daher versuchten wir alternativ den Einsatz zweier Sängerinnen.

Das hat an sich auch funktioniert - konsequent betrachtet war das aber nicht mehr ‚Crosby, Stills, Nash & Young‘", blickt Milla Kapolke zurück und freut sich, daß Jörg Schmidt wieder mit von der Partie ist, wenn die Band Stücke wie "Woodstock", "Carry On", "Like a hurricane", "Love the one you‘re with" oder "Wooden Ships" auf einmalige Weise covert.

Zum l0jährigen Jubiläum in der Berlet-Halle, in dessen Rahmen der Geist der Siebziger wiederbelebt werden soll, werden sich die acht Musiker wie gewohnt voll ins Zeug legen und dank ihrer großen Routine und innigen Beziehung zum Werk der legendären "Crosby, Stills, Nash & Young" deren Songmaterial auf höchstem Niveau zelebrieren und interpretieren - gespickt mit erstklassigen Gitarrensoli und gekrönt vom mehrstimmigen Gesang.

Marc Pieper

Milla Menue