Artikel aus Wuppertaler Zeitung März 1977

 

Wuppertaler Zeitung vom 14.03.1977

Peter Pan und Sesamstraße

"Grobschnitt" mit ihrer ersten Rockoper in der "Börse"

Das ist wirklich mal originell. Eine Reckgruppe, die nicht durch Starallüren, lange Wartezeiten und schlonzige Lässigkeit glänzt, sondern durch ein solides Vier-Stunden- Programm!

"Grobschnitt" aus Hagen war zum ersten Mal in der "Börse", und das Konzert war wie eine Offenbarung. Fünfhundert Leute saßen dichtgedrängt im Saal und waren begeistert über die aberwitzige Show der fünf Musiker und ihres total verrückten Lichtmixers Tony Moff Mollo.

Eine Show wie ein Marx-Brothers-Film: die Musik ruhig, harmonisch, wunderschön bisweilen, und auf der Gegenseite Tony, der im Schlafanzug an seinem Lichtmischpult auf der Bühne thront, ständig die Ansagen der Gruppe sabotiert und sich wilde Schießereien mit Stanislaus, dem "Traktorfahrer aus Sibirien" liefert, der das Ton-Mischpult im Saal bedient.

Nut einer total beknackten Saharanummer. natürlich in Beduinenverkleidung. fängt die Show an, der Schlagzeuger traktier sein Instrument mit einen Hammer, dann die erste "Grobschnitt"-Rockoper, ein Märchen mit einer Handlung zwischen Peter Pan und Sesamstraße. Nach zwei Stunden dann eine kurze Pause. Und anschließend nur noch ein Stück. "Eine Fahrt mit der Schwebebahn durch einen Hochofen" - auch bekannt unter dem Titel "Solar Music", sechzig Minuten lang, mit Blitz, Donner und Nebel, ausgeglichene Improvisationen für Instrumente und eine phantastische Lichtanlage.

Überhaupt: Boxen und Lichtanlage sind selbstgebastelt, die Show mit Slapstick-Einlagen ebenfalls, und außerdem können die Jungen auch noch Musik machen. Was will man mehr? Bald wieder ein "Grobschnitt"-Konzert in der "Börse"! Axel Behr


"Grobschnitt" im Stadttheater

"Grobschnitt", die weit über die Hagener Grenzen hinaus bekannte Rock-Gruppe, gibt am Sonntag, 20 März um 19.30 Uhr im Stadttheater ein Konzert. Unter dem Motto "Nichts ist unmöglich" experimentiert die Gruppe und sucht nach immer neuen musikalischen und szenischen Ausdrucksformen. "Grobschnitt" absolvierte seit 1972 an die 200 Konzerte im Bundesgebiet. Dabei legten die jungen Musiker großen Wert auf eine gekonnte Bühnen-Show. Im Stadttheater wird "Grobschnitt" in folgender Formation auftreten: Froc (Schlagzeug), Wildschwein (Rhythmusgitarre und Gesang), Lupo (Sologitarre), Mist (Tasteninstrumente) und Pepe (Gitarre). Die Gruppe "Grobschnitt" bringt eine Superübertragungsanlage mit, die Toni Moffmolle bedient.

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