Wie ein Teenager zum Grobschnitt-Fan wurde

 

Es war einmal vor langer, langer Zeit - wir schrieben den 06.11. anno 1978 -, als eine germanische Musikgruppe mit dem Namen Grobschnitt sich aufmachte, die Jugend des Sauerlandes im Arnsberger Sauerlandtheater mit ihren Abenteuern zu verzaubern. Zu dieser Zeit lebte ein musikbegeisterter Jüngling im zarten Alter von 19 Lenzen in Arnsberg. Er hatte bereits weite Reisen unternommen (Düsseldorf, Münster, Dortmund) um so bedeutende Barden wie Genesis, Supertramp, Uriah Heep, Barclay James Harvest u. a. zu bewundern. In diesem Jahr kaufte er sich ein Abo für das Sauerlandtheater (30,00 DM für 5 Konzerte). Im Rahmen dieses Abos kam u. a. eine germanische Musikgruppe in seine Heimatstadt, von der er vorher weder Musik gehört, geschweige denn etwas von ihnen in Natura erlebt hatte. Lediglich der Ruf einer wilden Horde, die bereits Jahre zuvor die Aula des städtischen Gymnasiums mit ihrer Sahara-Tour fast in Schutt und Asche gelegt hatte, so daß der Hausmeister nur knapp einer Herzattacke entkam, eilte ihr voraus. Es war, wie könnte es auch anders sein, Grobschnitt.

So ging der ahnungslose Jüngling ungläubig ins Theater, denn was sollte eine germanische Musikgruppe schon zu bieten haben, was er nicht schon bei den ´großen´ viel besser gesehen hatte. Er saß entspannt im Sessel des Theatersaales und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Plötzlich endete die Musik, die vor Konzertbeginn vom Band kam. Sie wurde von der spannenden Geschichte abgelöst, die von den Problemen eines Mannes namens Otto erzählte, der große Probleme mit seinem, wie es schien schlecht erzogenen, Mops hatte. Der Jüngling sollte diese Geschichte nicht zum letzten Mal gehört haben.

Der dann folgende Auftritt von Grobschnitt änderte sein Leben total, denn was ihm an diesem Abend geboten wurde, war überwältigend. Nie zuvor hatte er Musiker gesehen, die neben einer tollen Live-Show (Söldnershow, Solar Music, Rockpommels Land) mit soviel Freude am musizieren auf der Bühne agierten. Der ganze Saal wurde von dieser Stimmung mitgerissen. Die Nebelschwaden, die bei dem Stück ´Solar Music´ erzeugt wurden und bedrohlich auf ihn zukamen hüllten das ganze Theater in einen fast undurchsichtigen Rauchschleier. Der Blick auf die Bühne war vollkommen versperrt. Als sich der Nebel langsam hob, erblickte er eine Gestalt mit einer "Totenmaske",

die eine Fackel hielt. Grobschnitt's Bühnenshow war unter anderem mit einigen pyrotechnischen Effekten gespickt. Das Konzert dauerte ca. 4 Stunden (reine Spielzeit).

Nach diesem Erlebnis machte sich der Jüngling immer wieder auf den Weg, wenn die Barden von Grobschnitt auf Tour gingen und in seiner Nähe spielten (Meschede, Bruchhausen, Menden-Hüingsen) um wieder ein Paar schöne Stunden und neue Abenteuer zu erleben. So gehörte er auch zu denjenigen, die schweren Herzens nach dem Last Party Auftritt mit der Gewißheit nach Hause fuhren, die Helden, die ihn nahezu 12 Jahre begleitet hatten, nicht mehr wiederzusehen.

 

 

 

Und so wurde

 

 

ein Grobschnitt-Fan.

 

Doch die Auflösung der Band - und die damit fehlenden Konzertbesuche - gingen nicht spurlos an mir vorbei. Man sagt ich hätte mich - aufgrund von Entzugserscheinungen - ein wenig verändert.

Hier der Beweis

 

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