Bernd Scholl – An Evening In The Cave Live
 

Bernd Scholl – An Evening In The Cave Live
Prudence (2024)

(13 Stücke, 72:24 Minuten Spielzeit)

Der Elektronikmusiker Bernd Scholl trat im Zeitraum 2019 bis 2023 dreimal in der Neandertal Höhle (gegenüber des Neandertal Museums - zwischen Erkrath und Mettmann) auf und präsentierte dort seine emotionale Elektronikmusik. Die letzten beiden Konzerte waren schnell ausverkauft, so dass es zwei Zusatzkonzerte gab. Insgesamt also fünf Konzerte, von denen für „An Evening in The Cave“ nur Titel ausgewählt wurden, die noch nicht als Live Versionen auf einem anderen Live Album erschienen sind.

 

 


Das Album „An Evening In The Cave Live“ erschien am 11.10.2024 in digitaler Form. Es enthält 13 Stücke deren Laufzeiten zwischen 3:05 und 8:01 Minuten Spielzeit variieren.

Neben einem Stück seines 2009’er Albums „Road To The Stars“ und vier Tracks des 2019’er Albums „One Earth - One Sky“ sind es vor allem neue Stücke, die er im Repertoire hatte und die auf das Album gefunden haben. Die ersten fünf Stücke sowie die Stücke sechs bis elf und 12 und 13 gehen dabei nahtlos ineinander über. Dann setzt Applaus ein und zeigt den Livecharakter des Albums.

Es startet mit dem 3:50minütigen „Time Stands Still“, das recht sphärisch beginnt und nach wenigen Momenten einen leicht asiatischen Touch bekommt. Chöre und flirrende Sounds werden darüber hinaus eingebaut. Das ist schwebende Musik in die man sich fallen lassen kann.

Atmosphärisch geht es dann zunächst im 6:37minütigen „Solstice“ weiter bis dann nach etwa zwei Minuten ein synthetischer Wind in einen weiteren Part überleitet. Nun kommt ein rhythmisches Element auf, zu dem Bernd dann eine sehr schöne Melodie spielt. Auch in diesen Part baut Bernd dann wieder asiatische Elemente mit ein, die von einem sanften Rhythmus angeschoben werden. Hier kann man sich gedanklich auf einen hohen Berg mit Blick in weite Landschaften träumen.

Es folgen die beiden Parts von „La Grotta Magica“. „Part I“ bringt es auf 8:01 Minuten und „Part II“ auf 3:05 Minuten Spielzeit. In „Part I“ schwebt die Musik förmlich durch die Höhle mit ihren feuchten und zackigen Wänden. Klänge eines japanischen Saiteninstrumentes sorgen dann erneut für asiatisches Flair, ein Markenzeichen von Bernds Musik. Sehr schön sanft zieht dieser Track dahin, in dem man auch die Wassertropfen von der Decke herabtropfen zu hören scheint. „Part II“ schließt sich dann perfekt an.

Das 7:48minütige „Beyond“ beschließt dann den ersten kompakten Teil des Konzertmitschnittes. Es stammt von dem  2009’er Album „Road To The Stars“ und verbindet sphärische mit irdischen Klängen. Nach dem Applaus kündigte Bernd eine zehnminütige Pause an.

Der zweite große Block startete dann mit dem 7:22minütigen „Seduction“. Und dieser zweite Teil machte mit den gleichen herrlich relaxten Klängen weiter, die Bernd schon im ersten Konzertabschnitt präsentierte und ergänzte sie um etwas rhythmischere Elemente. Hier kamen dann auch noch sanfte Percussionklänge auf.

Wesentlich rhythmischer und treibender zeigte sich dann das 4:18minütige „Misty Rain Moon“. „Earthbound“ (6:21 Minuten) zieht sanft durch den Raum, begleitet von Akustikgitarrensounds und wechselt dann auch in druckvollere Passagen. Hier verband Bernd seinen typischen Stil mit Worldmusic-Elementen und Stimmsamples.

Orientalische Stimmsamples sind dann im 6:02minütigen „Oriental Nights“ zu hören, das vor allem auch durch die sehr gut gemachte Perkussion diesen orientalischen Touch bekommt. Ein sehr perkussives Stück.

Bernd Scholl hatte ein gutes Set für seine Liverperformances in der Neandertal Höhle zusammengestellt, das sehr stimmig wirkt. Aufgrund der zwei kompakten Sets, die sehr atmosphärisch und melodisch aufgebaut waren, erzeugte Bernd mit seiner Musik einen magischen Fluss, bei der die Konzertbesucher, aber auch die Hörer im „heimischen Konzertsaal“ auf eine relaxte Klangreise gehen konnten/können.

Stephan Schelle, Oktober 2024

 
   

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