Cousin Silas &
Michael Brückner –Passages And Spheres Und ein weiteres Album veröffentlicht Michael Brückner in der ersten Hälfte des Jahres 2024. Es trägt den Titel „Passages And Spheres“ und ist zusammen mit dem englischen Gitarristen und Ambient-Komponisten Cousin Silas entstanden. Die Stücke wurden in einem Zeitraum von 2013 bis 2024 eingespielt und erblicken nun das Licht der Welt. Erhältlich ist das Album über Bandcamp und als CDR über SynGate Records. Bei den Stücken handelt es sich um eine Zusammenarbeit, die sich in der Schnittmenge aus Ambient, Berliner Schule und melodischer EM bewegen. |
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Unsere Bekanntschaft
reicht sogar noch weiter zurück, in die dunkle und ferne Vergangenheit, als
Orte wie MySpace und LastFM noch einen ziemlich guten Ruf hatten und für
Newcomer in der riesigen weltweiten elektronischen Musikszene
vielversprechend zu sein schienen. Ich bin mir sicher, dass wir schon damals
die Idee hatten, ein komplettes Album zusammen aufzunehmen - und jetzt ist
es endlich passiert!!! Natürlich haben wir im
Laufe der Jahre noch einige weitere Tracks aufgenommen - ursprünglich für
verschiedene „Volumes“ der wunderbaren „Cousin Silas &
Friends“-Serie“, die Kollaborationen mit Dutzenden von Künstlerkollegen
und dem „großen Mann“ enthielt. Wir haben uns
entschlossen, die über mehrere Alben verstreuten Tracks in dieses Album
aufzunehmen, weil sie nun zum ersten Mal in einem eigenen Kontext erscheinen
UND zum ersten Mal auch auf CD erhältlich sind. Aber keine Angst! Selbst für
den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie sie alle schon kennen sollten, gibt es
viel neue Musik zu entdecken, die Cousin Silas und ich zwischen Januar und
Mai 2024 aufgenommen haben. Cousin Silas ist nicht
nur ein großartiger Künstler, sondern es ist auch eine Freude, mit ihm zu
arbeiten, und es hat mich immer wieder verblüfft, mit welcher Leichtigkeit
er die groben Skizzen, die ich ihm schickte, in echte - und wunderschöne -
Musik verwandelte. Ich bin sehr dankbar für die Chance, mit einem solchen
Talent zusammenzuarbeiten! Von den 13 enthaltenen
Stücken sind die Tracks „Passages“, „Discoveries“, „Spheres Parts
1 & 2“, „Keplerian Orbit“ und „Reunion“ bisher unveröffentlicht.
Somit besteht der Hauptteil der Musik aus neuem Material. Der erste Silberling
startet mit dem 7:24minütigen „Silesia - Part 1“, der recht spacig
anmutet. Das hat was von einem Science Fiction Soundtrack, der in den Weiten
des Alls spielt, da hier echohafte Klangskulpturen durch Raum und Zeit
ziehen. In diesem Stück bauen beide Musiker surreale Stimmungsbilder auf. Etwas anders sieht es
dann im folgenden, 11:54minütigen „Passages“ aus. Hier startet das Duo
mit sanften Sequenzer- bzw. Arpeggiostrukturen, auf die sich dann herrliche,
sanfte Melodiebögen legen und einen zauberhaften Schleier auf die Hörer
ausbreiten. Nach gut zweieinhalb Minuten wirkt das Ganze dann etwas spaciger
und ist mit einem leicht perlenden Rhythmusmuster unterlegt. Nach etwa
siebeneinhalb Minuten fügt Silas dann ein Gitarrensolo ein, das wie eine
Mischung aus Nautilus und Erik Wollo wirkt. Das 5:10minütige
„Inside The Complex“ präsentiert dann wieder spacige Klangskulpturen,
die aber sehr gut ins Ohr gehen und erneut Soundtrackartig angelegt sind.
Das 6:37minütige „Two Trees“ ist ein sanfter ambienter Track, dessen Flächensounds
die Hörer betört. Auch hier sorgt Silas mit einem sanften, atmosphärischen
Solo wieder für die besonderen Akzente. Der Track schwebt förmlich in der
ersten Hälfte und bekommt im zweiten Teil durch E-Gitarre und Drumrhythmus
einen sanft/rockigen Touch mit leicht jazziger Note. „Silesia - Part 2“
offeriert dann wieder die zu Beginn schon aufkommenden spacigen
Klangskulpturen. Im 11:32minütigen „Discoveries“ bestimmt dann wieder
der Sequenzer das rhythmische Geschehen. Darauf werden dann Flächen und
Harmonien gelegt und die Beiden lassen die Synthies auch mal zirpen. Hier
sind sie der „Berliner Schule“ recht nahe, während in der zweiten Hälfte
ein druckvollerer Beat und eine flötenhafte Melodielinie für einige
Momente die Oberhand gewinnen, um dann in einem schwebenden Teil zu enden. Der erste Silberling
endet dann mit dem 19:20minütigen „Spheres - Part 1“. Flächensounds
kommen zunächst langsam aus dem Off und schieben sich in den Vordergrund.
Diese werden dann mit leicht surreal wirkenden Klängen verziert. Erst nach
gut acht Minuten kommen Harmonien und ein Sequenzerrhythmus auf, der mich
ein wenig an John Carpenter-Soundtracks erinnert. Insgesamt ein sehr
sanfter, ruhiger, dahin gleitender Track, der durch seine Soundeinwürfe
spannend bleibt. Der zweite Silberling
startet dann mit dem 6:03minütigen „For Five Friends“. Es wird sanft
gestartet um dann nach etwas mehr als einer Minute einen Sequenzerrhythmus
aus dem Off zu holen, der den Track nun deutlich bestimmt. Harmonienfolgen
und eine Melodielinie lassen hier das Herz der Freunde Sequenzer
orientierter Musik höher schlagen. Dann folgt mit 17:20
Minuten ein weiterer Longtrack, der den Titel „Keplerian Orbit“ trägt.
Auch dieser zeigt sich von einer recht spacigen Seite. Im ersten Teil werden
mystische Soundstrukturen aufgebaut, die teils hymnisch/choral und wieder
Soundtrack artig wirken. Im Mittelteil sorgt ein recht ruhiger
Sequenzerrhythmus für Abwechslung. Zum Ende hin wird es dann wieder
ambient. Das 8:37minütige
„Return To Silesia - Part 1“ bringt dann erneut spacige Klangskulpuren
ans Licht des Lasers. Das ebenfalls 8:37minütige „Return To Silesia -
Part 2“ ist dagegen rhythmischer angelegt und enthält auch einige
Harmonie- und Melodiebögen. „Reunion“ breitet dann auf 8:52 Minuten
eine sanfte Atmosphäre aus, in die man sich fallen lassen kann. Ein sehr
schöner, relaxter Track. Und mit dem 20:10minütigen „Spheres - Part 2“
endet dann das Album. Dieser startet mit einigen Gitarrenklängen von Silas
unter die Michael Brückner dann einen Synthsound legt. Das hat auch annähernd
etwas von Pink Floyd. Die Beiden kombinieren hier Gitarrensounds mit
akzentuierten rhythmischen Elementen. Das hat etwas Eigenartiges und doch
Faszinierendes. Michael Brückner bietet
zusammen mit dem Gitarristen Couisin Silas auf dem Album „Passages And
Spheres“ sehr atmosphärische Musik, die vor allem von herrlichen Flächen
und atmosphärischen Gitarrensounds bestimmt ist. Ein ums andere Mal streut
Silas dann auch noch sehr schöne Gitarrensoli ein, von denen ich mir gerne
noch mehr wünsche. Das Duo hat jedenfalls sehr gute, ambiente Stücke
eingespielt. Stephan Schelle, Juli 2024 |
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