F.D. Project – The Last
Curtain Im Oktober 2024 ist das neue Album von F.D. Project, hinter dem sich der Gitarrist und Elektronikmusiker Frank Dorittke verbirgt, erschienen. Es trägt den Titel „The Last Curtain“. Seit 2003 veröffentlicht der aus Dinslaken stammende Musiker regelmäßig CDs. Jetzt scheint - so suggeriert es zumindest der Albumtitel - der Vorhang zu fallen und das aktuelle Werk auch die letzte CD-Veröffentlichung als F.D. Project zu sein. Das wäre sicherlich schade, denn Frank produziert von Anfang an immer sehr melodische Elektronikmusik mit Rockeinschlag. |
|
|||
Es beginnt zunächst mit
dem 6:46minütigen „From Moon To Earth“. Eine hallende Gitarre startet
in diesen Eröffnungstrack, der nach wenigen Momenten durch einige flächige
Sounds unterfüttert wird. Frank schichtet darauf weitere Klänge wie ein
Pianomotiv und so wirkt das Stück sehr harmonisch. Nach nicht ganz zwei
Minuten kommt dann ein pumpender Rhythmus auf, der dem Track noch mehr
Volumen beschert. Ein toller Opener. Das 8:24minütige „Two
Faces“ beginnt mit perlenden elektronischen Klängen. Nach etwas mehr als
drei Minuten kommt dann ein Rhythmus auf und der Track bekommt langsam ein
zweites Gesicht. Jetzt grooved es ordentlich, auch wenn die Klänge bisher
recht repetitiv dahingleiten. Im Verlauf wird es immer rhythmischer bis es
am Ende in einer ekstatischen Percussion mündet. Spacig zeigt sich dann
das 14:48minütige „From Earth To Moon“. Hier gleiten die Flächen zunächst
durch den Raum und werden von zirpenden Synthesizerkaskaden durchbrochen.
Das wirkt spacig und hymnisch mit teils sakralem Flair. Nach nicht ganz drei
Minuten kommt dann eine Melodielinie auf und führt das Stück erhaben
weiter, bis dann nach 4:20 Minuten Rhythmusmuster untergemengt werden und
eine weitere Melodielinie hinzugefügt wird. Frank hat dann auch noch eine
Akustikgitarre eingestreut und so entwickelt sich der Track langsam und
variiert in Struktur, Rhythmus und Klang- sowie Melodieführung. Seit dem 2006’er Album
„Timeless“ huldigt Frank in unregelmäßigen Abständen den großen Mike
Oldfield der Frühphase in den Titeln wie „The Return Of The O.“. Auf
dem aktuellen Album hat er das 15:12minütige „The Return Of The O. (The
Last Curtain)“ platziert, das ebenfalls einen Abschied von dieser
Huldigung sein könnte. In diesem Stück hat er die Referenzen an Oldfield
aber dezenter eingeflochten. Frank startet mit einem Pianomotiv in das Stück,
das nach wenigen Momenten einen dezenten Schlagzeugrhythmus bekommt. Sobald
dann ein Gitarresound einsetzt entfaltet sich ein leichtes Oldfield-Feeling.
Das unterlegt Frank dann noch mit herrlichen Synthesizerflächen. Noch
deutlicher wird es dann, wenn Frank nach gut einer Minute zur E-Gitarre
greift. Ein sehr ruhiger Part, der zum Träumen anregt. Nach ca. drei
Minuten wechselt der Track dann in einen eher sphärischen Teil, der jetzt
kaum noch Oldfieldsche Klänge aufweist, sondern deutlich die Handschrift
von Frank trägt. Die Kombination aus atmosphärischer Gitarre und
Synthesizerklängen ist wieder toll gemacht und weckt Sehnsüchte. Das Album endet mit dem
25:18minütigen „The Last Curtain“. Ich hoffe stark, dass es nicht der
Abgesang für die tolle Musik ist, die Frank uns seit 18 Jahren beschert.
Auch dieses Stück zeigt sich zunächst von einer sehr sphärischen Seite
und entwickelt sich nur langsam. Es finden sich aber tolle Synthesizer- und
Gitarrensoli in dem Stück, das im Verlauf auch immer rhythmischer wird. Am
Ende mündet es dann in einen rockigen, ekstatischen Part, bei dem ein
knackiger Rhythmus und ein Gitarrensolo für Gänsehaut sorgen. Was für ein
Ende!!! Das ist Frank in Perfektion. Auch auf seinem neuesten
Album „The Last Curtain“ von Frank Dorittke aka F.D. Project bietet der
Musiker aus Dinslaken wieder beste, melodiöse Instrumentalmusik. Dabei
verbindet er - wie immer - gekonnt Elektronikmusik mit Rockelementen. Stephan Schelle, Oktober 2024 |
||||