| Faber – Dark Sun „Dark Sun“ ist das mittlerweile elfte Album des Norddeutschen Elektronikmusikers Ronald Schmidt der seine Musik unter dem Pseudonym Faber veröffentlicht. Das Cover mit der schwarzen Sonne weist schon darauf hin, dass die Musik von Faber dunkler und sphärischer als gewohnt ausgefallen ist. Ein Dutzend Tracks hat er auf das Album gepackt. Zehn dieser Stücke weisen Laufzeiten zwischen 4:34 und 10:16 Minuten auf. Sie werden durch ein Intro („Dark Sun Theme“) und ein Outro (Dark Sun Reprise“) eingerahmt. | 
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 Dann
    führt uns Faber in „Dream X“ in eine schillernde Szenerie, denn die
    Auswahl seiner Sounds vermittelt genau diese Atmosphäre, als würde sich
    das Licht einer Sonne brechen oder auf der kalten Metallhülle eines
    Raumschiffes widerspiegeln. Dann setzt ein Rhythmus ein, ohne dass die
    Stimmung verändert wird. Das Stück zaubert eine surreale Stimmung bzw.
    erzeugt surreale Bilder vor dem geistigen Auge. Dahinein mischt Faber unter
    anderem die berühmte Textpassage von Martin Luther King „I Have A
    Dream“. Das hat nichts von der Fröhlichkeit seiner bisherigen Veröffentlichungen,
    ist aber hochgradig spannend. Diese
    Stimmung nimmt er im nächsten Stück „Lost In Space“ auf und verpasst
    ihr eine eingängige Melodie. Hier treffen vertraute Klänge auf neue
    Soundstrukturen. Einige der Passagen wirken durch Orgelartige Klänge auch
    sakral. Ein sehr schönes Stück. Der
    „Ghost Train“ wird seinem Namen gerecht, denn Faber mischt in den
    rhythmischen Track Klänge eines schnell fahrenden Zuges und unterlegt dies
    mit einem chinesisch gesprochenen Text. Der Rhythmus fegt wie ein rasender
    Zug durch die Luft. Dahinein streut Faber eine kernige E-Gitarren-Passage.
    Das klingt wie Tangerine Dream auf Speed und macht richtig Spaß. Faber
    verbindet in diesem Stück rhythmische Elektronik mit kerniger
    (Space)Rockmusik. Nach
    „Berliner Schule“ im Stile von Klaus Schulze klingt zunächst „Snow
    Cold“, das perlende Melodiebögen mit sanften Flächen und Synthiechören
    verbindet und so eine gewisse winterliche Atmosphäre schafft. Das zehnminütige
    „Alien Chants“ zeigt sich dann wieder mehr von der düsteren Seite.
    Mystische Klangfarben sorgen zunächst für diese dunklere Stimmung, die
    dann aber nach gut anderthalb Minuten durch Sequenzerrhythmen und hellere
    Klangfarben positiver gestaltet wird. Nach zwei weiteren Minuten gesellt
    sich ein stampfender Rhythmus hinzu und es entwickelt sich ein
    unwiderstehlicher Track, der für mich etwas von weiten Landschaften hat.
    Richtig düster wird es dann allerdings in „Atomic Particles“. In diesem
    Stück geht es Faber hauptsächlich um die Erzeugung von Stimmungen,
    Melodien finden sich hier nicht. Dazu wirkt der eingebettete Text mysteriös.
    So abwechslungsreich gestaltet Faber das komplette Album weiter. Mit
    „Dark Sun“ hat Faber aka Ronald Schmidt ein neues musikalisches Kapitel
    aufgeschlagen. Düsterer als bisher geht er zu Werke und vermischt diese
    Stimmung mit bekannten Klangfarben und Melodiebögen zu etwas ganz Neuem.
    Auch diese Stilart steht im sehr gut, denn das abwechslungsreiche Album
    macht richtig Spaß. Stephan Schelle, September 2015 | ||||