Hagen von Bergen – Kind Of Yellow Hagen von Bergen ist eines der Pseudonyme von Frank Schüßler (daneben veröffentlicht er auch noch Musik unter Hargest Darken). Nachdem er im Frühjahr das Album „Fernando Heard The Drums“ veröffentlichte, legt er im August mit „Kind Of Yellow“ mit dem nächsten Werk nach. Auf dem Album, das als Download erhältlich ist, hat er drei Stücke mit Laufzeiten jenseits der 11-Minuten-Marke platziert. |
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„Königskerze“ ist der zweite, 22:58minütige Track betitelt. Mysteriöse Sounds
starten auch in diesen Track, der aber nach wenigen Momenten in einen von
einem treibenden Beat unterfütterten Part wechselt. Das hört sich sehr
urban an und wechselt dann recht schnell in eine Phase, in der Natur- und
Tiergeräusche zu hören sind. In diese kommen dann immer mal wieder kleine
Einschübe der anfänglichen Sounds. Nach vier Minuten ändert sich aber
schon wieder das Bild und es kommen nun in diese Geräuschkulisse perlende
Keyboardharmonien, in die sich nach einer weiteren Minute dann der
Anfangsgroove hinzugesellt. Dieser Longtrack ist von ständiger Veränderung
gekennzeichnet. Frank wandelt dabei zwischen Popmusik und Avantgarde. Das
ist aber hochgradig interessant gemacht, so dass keine Langeweile aufkommt. Mit
dem 16:16minütigen „Nachtkerze“ schließt Frank dann sein neues Album
ab. Stimmgewirr und flirrende Synthies starten in diesen letzten Track. Nach
etwas mehr als einer halben Minute kommt ein Rhythmus auf und Frank
schichtet weitere Sounds darauf, darunter auch ein durch Vocoder erzeugter
Sound. Er lässt das Ergebnis aber sehr melodisch wirken und wechselt dann
abrupt in einen Part mit anderem Rhythmus und Sound. Ab ca. der Hälfte wird
es dann recht perkussiv und steigert sich dann in einen ekstatischen, von
rhythmischen Sounds bestimmten Part, der danach noch mit elektronischen
Sounds zu einem wilden Gemenge vermischt wird. Wie
auf seinen bisherigen Alben, so fällt es schwer die Musik von Hagen von
Bergen auf dem aktuellen Album „Kind Of Yellow“ zu klassifizieren. Frank
geht hier zwar wieder recht harmonisch zur Sache, dreht aber einiges durch
den Mixer und verpasst dem Ganzen dann noch kraftvolle Rhythmen. Das ist wie
immer hochgradig spannend. Stephan Schelle, Oktober 2023 |
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