Robert Schroeder -
Observer „Observer“ nennt
sich das neueste Album des Aachener Elektronikmusikers Robert Schroeder. Es
erscheint am 01.09.2024. Im Booklet ist folgender Text abgedruckt: Observer
– wir beobachten und wir werden beobachtet
|
|
|||
Neun neue Stücke sowie
eine Videoversion eines Albumtracks finden sich auf dem neuen
Schroeder-Album. Die Laufzeiten variieren dabei von 4:21 bis 7:59 Minuten
Spielzeit. Das Album startet mit
dem 6:21minütigen „Distructing Live“. Der Track wirkt sehr monumental,
was an den sich weit ausbreitenden Sounds und dem Rhythmus liegt. Das wirkt
wie ein Soundtrack. Ich kann mich nicht erinnern, wann Robert schon mal in
einem so ausufernden Klangkosmos unterwegs war. Ein toller Opener, der
sofort den ganzen Raum einnimmt. Herrliche Flächen
starten dann in das 6:44minütige „Sleeples Nights“, das nach wenigen
Momenten in einen loungigen, entspannten Part wechselt. Das ist Musik zum
Dahinschweben. Nach etwas mehr als zwei Minuten kommen dann aber die
bekannten Sounds und Rhythmen auf, die man so an Roberts Musik liebt. Hier
klingen sie aber frisch und neu und werden auch nur dezent eingestreut. Das 6:46minütige
„Sometimes Ridiculous“ ist ein sehr melodiöser Track, der zunächst
verhalten beginnt, sich dann aber in einen Track mit einer sehr eingängigen
Melodielinie transformiert und ab der Hälft so richtig an Dynamik gewinnt.
Die Solosynthesizermelodie wirkt, als hätte sie Robert spontan, live
eingespielt, was dem Track noch mehr Flair verleiht. „Following On Step“
liegt in zwei Versionen vor. Zum einen in der 7:59minütigen Albumversion
und am Ende in der 4:21minütigen Videoversion. Mit einer sanften
Harmoniefolge wird die Albumversion eingeleitet. Nach etwas mehr als zwei
Minuten kommen dann ein Sequenzerrhythmus sowie Harmonien auf, die an Klaus
Schulze erinnern. Ab der Mitte des Tracks fügt Robert dann eine sehr schöne
Melodielinie hinzu. Ein absolut hypnotischer Track. Die 4:21minütige
„Following On Step (Videoversion)“ startet mit perlenden Klängen und
legt gleich im Stil des letzten Parts der Albumversion nach. Eine sehr schöne
Version, die gleich auf den Punkt kommt. Leicht düster wirkende
Klänge, die von pfeifenden Synthesizertönen durchzogen werden, eröffnen
dann das 7:17minütige „Unknown Future“. Nach gut 40 Sekunden kommt dann
Roberts klassischer Stil mit Trompetenhaften Klängen durch. Dann wabert der
Track dahin und wird mit Chören und herrlich sanften Harmonien verziert.
Das wirkt äußerst spannend und mündet dann nach mehr als vier Minuten in
einen rhythmischen Part mit tollem Groove. Mysteriös beginnt dann
das 5:36minütige „Surrounded By Shadows“, in das sich nach wenigen
Momenten flächige Sounds einweben. Nach gut einer Minute kommt dann ein
knackiger Rhythmus auf und das Stück grooved mal so richtig, dass man das
Tanzbein schwingen möchte. Den Mittelteil hat Robert dann aber recht spacig
angelegt. Erst nach gut vier Minuten kommt dann wieder ein dubartiger
Rhythmus auf und führt das Ganze in ein hypnotisches Finale. Im 6:32minütigen
„Xtreme Pressure“ ist nach wenigen Momenten ein Sequenzerrhythmus zu hören,
auf den sich sehr einschmiegsame Flächen legen. Nach etwas mehr als einer
Minute mischt sich dann noch eine Melodielinie darüber. Synthchöre
verfeinern das Ganze. Ein sehr melodiöser Track. An vorletzter Stelle
kommt dann mit dem 7:46minütigen „Observer“ der Titeltrack an die
Reihe. Dieses Stück hat auch eine leicht spacige Ausstrahlung. Nach 40
Sekunden sorgt dann ein Sequenzerrhythmus für Schubkraft. Darauf legt
Robert dann sehr harmonische Flächen und Effekte. Robert spielt im weiteren
Verlauf darüber ein melodisches Keyboardsolo und verziert das mit
eingeschobenen Schlagzeugpassagen. Den Abschluss (vor der
Videoversion von „Following On Step“) bildet dann das 6:52minütige
„Constant Threat“, das auch zunächst recht spacige Klänge verströmt.
Nach etwas mehr als einer Minute sorgt dann ein Schlagzeugrhythmus für
einen Kurswechsel. Einige Momente später setzt dann eine sanfte,
einschmeichelnde Melodielinie auf diesem Rhythmus auf. Ein Track, der sich
stoisch nach vorn bewegt. Auch auf seinem neusten
Album ist nichts von Abnutzungserscheinungen zu merken, im Gegenteil. Robert
Schroeder schafft es immer wieder durch seine Neugier an neuen Klängen
seine Musik frisch zu halten. In diese baut er dann immer wieder auch seine
klassischen Trademarks ein, an denen man ihn sofort erkennt. Tolles Album. Stephan Schelle, September 2024 |
||||