Roman Leykam / Frank Mark - Confluence
 

Roman Leykam / Frank Mark - Confluence
Frank Mark Arts (2024)
(
13 Stücke, 67:45 Minuten Spielzeit)

Die beiden avantgardistischen Musiker Roman Leykam (Gitarren) und Frank Mark (Synthesizer, Bass, Sprachsamples) haben mit „Confluence“ ein weiteres gemeinsames Werk veröffentlicht, das Avantgarde, Jazz und Ambient miteinander verbindet. 13 Stücke mit Laufzeiten von 4:06 bis 6:25 Minuten Spielzeit finden sich auf dem Silberling, der in einem vierseitigen Papersleeve erscheint.

 

 


Sie selbst beschreiben ihre Musik wie folgt: Eigenwillige, filigrane Kompositionen, teils improvisiert und rhythmisch - zeitlos spannende Instrumentalmusik mit hypnotischem Charakter: „Confluence“ - das neue Werk von Leykam/Mark.

Und das trifft es ziemlich gut, denn die beiden haben einen ganz eigenen Stil, das zeigt sich schon im eröffnenden, 5:40minütigen „Fibrillation Of Darkness“. Dieser Track bietet genau die oben angesprochene Mischung. Den Grundrhythmus legt dabei ein Drumsound auf den sich dann Gitarrentupfer und Trompetenhafte Synthesizersounds legen. Das wirkt wie ein fiebriger Traum. Verstärkt wird diese Atmosphäre noch durch einen nicht genau definierbaren gesprochenen Text, der zwischendurch eingeworfen wird. Auf eine eigenwillige Weise hat das eine hypnotische Wirkung.

Leicht technoide Rhythmen, die zunächst ein wenig an Depeche Mode erinnern, starten dann in den 6:25minütigen Track „Overarching Sense“. Langgezogene Synthsounds und weitere Klangtupfer sowie ein Schlagzeugrhythmus ergänzen diese unwirkliche Szenerie.

Das 6:06minütige „Unfettered Expression“ beginnt dann mit einem sehr schönen Rhythmuselement, das nach Perkussion klingt. Dann setzten Bass und elektronische Sounds ein und es klingt wie auf einer Dschungeltour, da jetzt auch Klänge aufkommen, die mich an Elefanten erinnern.

Sehr elektronisch starten die Beiden in den nächsten Track, das 4:59minütige „Winter Melds“. Der Track ist sehr ambient und atmosphärisch angelegt und setzt voll auf Stimmungsbilder. Der Bass fügt dabei eine etwas melancholische Note hinzu, während die elektronischen Sounds eine gewisse Weite assoziieren.

„Sights Of Light“ wird von einem Schlagzeugrhythmus getragen, auf den sich dann jazzige Saxophonklänge mit einer Melodielinie liegen. Das ist recht melodisch/harmonisch und besitzt einen guten Groove. Eine gute Mischung aus Ambient und Jazz. Dagegen ist das 5:31minütige „Countless Stars“ ein eher experimentell und wieder auf Stimmungsbilder zielender Track.

Das 4:34minütige „Vibrant“ ist dann erneut harmonischer und hat neben einem guten Groove auch einen markanten Bass zu bieten. Darauf werden Gitarrenlicks gesetzt, die daraus wieder eine recht jazzige Sache machen. Das sind einige Beispiele für das neue Werk von Leykam/Mark.

Roman Leykam und Frank Mark haben mit „Confluence“ ein avantgardistisches Ambient-/Jazz-Werk geschaffen, das teils hypnotische Momente, dann wiederum auch recht harmonische und jazzige Parts bietet. Das ist außergewöhnlich, hat aber einen gewissen Reiz.

Stephan Schelle, Juli 2024

 
   

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