Syndromeda And Sensory++ - Fusion Of Elements – Bigger Than Us
 

Syndromeda And Sensory++ - Fusion Of Elements – Bigger Than Us
SynGate Records (2024)

(7 Stücke, 75:23 Minuten Spielzeit)

Syndromeda und Sensory++ agieren erneut als Fusion Of Elements bzw. haben einen weiteren Teil dieser Reihe eingespielt. Es nennt sich „Bigger Than Us“. Syndromeda, das ist Danny Budts und als Sensory++ firmiert Joost Egelie. Beide Musiker stammen aus unserem Nachbarland Belgien. Auf der Internetseite von SynGate Records ist Folgendes zu lesen: Fusion of Elements, die Kooperation von Syndromeda mit Sensory++ erzählt eine Geschichte über die Künstliche Intelligenz. Eine moderne Fabel als ein Soundtrack zu einem virtuellen Film.

 

 


Und auch das Cover ist in dieser Form gestaltet und weist auf eine virtuelle Welt hin. Neben dem vierseitigen Booklet befindet sich auch noch ein weiteres vierseitiges Blatt in der CD-Hülle, in der eine futuristische Geschichte, die mit ChatGPT 3.5 erstellt wurde, abgedruckt ist. Sieben Stücke enthält das Album, die alle jenseits der 7:45-Minuten Marke liegen.

Gestartet wird mit dem 11:38minütigen Stück „Genesis Of The Machine“. Sanfte Synthesizerharmonien leiten in diesen ersten Track ein. Das klingt zunächst recht sehnsuchtsvoll. Nach fast zwei Minuten kommen Sounds wie von einer E-Gitarre auf, die die Stimmung leicht zu kippen bringt. Flirrende Synthesizersounds und spacige Flächen werden hinzugefügt. Der Track baut sich langsam auf und erhöht so den Spannungsbogen. Es ist wie beim Lesen eines spannenden Romans, bei dem man auch immer wissen will, wie es weitergeht.

Der zweite Track nennt sich „Echoes Of Rebellion“ und ist 11:28 Minuten lang. Nach anfänglich verhaltenen Klängen kommt nach ca. 20 Sekunden ein Sound aus dem Off, der bedrohlich wirkt. Das wirkt zunächst noch recht surreal und bekommt nach etwas mehr als zwei Minuten einen treibenden Sequenzerrhythmus spendiert, der sich echohaft durch den Raum zieht. Diese futuristischen Klänge dauern bis zur Minute 8:30 an um dann wieder mit den bedrohlichen Sounds aufzuwarten.

Neun Minuten dauert dann die „Binary Confrontation“. Sich langsam entwickelnde Sounds und Flächen bietet dieses Stück. Ein leichter Rhythmus kommt dann nach gut 2:45 Minuten auf, der nun von einer Melodielinie begleitet wird. Das ist fesselnd gemacht. Eher Stimmungsbilder zeichnen sich dann zu Beginn des 9:52minütigen „Silent Uprising“ ab und werden sporadisch von Harmonien und Melodielinien durchbrochen. Das strahlt eine etwas bedrückende und hoffnungslose Stimmung aus. Das 8:34minütige „Resilience In The Circuitry“ wirkt zunächst recht sphärisch, bekommt aber nach gut zweieinhalb Minuten durch rhythmische, teils perlende Klänge ein besonderes, fesselndes Flair. Dann fiept, piept und poltert es auch ein ums andere Mal, um am Ende wieder recht surreal auszuklingen.

Mit 17:06 Minuten Spielzeit kommt dann das längste Stück mit dem Titel „Digital Dystopia“ an die Reihe. Das klingt zunächst auch recht düster und wechselt dann nach wenigen Momenten in einen monumentalen, hymnischen Part. Nach wenigen Momenten geht es dann aber sphärisch weiter. Nach etwas mehr als sieben Minuten läutet eine elektronische Stimme in einen anderen Part ein, in dem jetzt ein Sequenzerrhythmus den Takt vorgibt. In diesen setzten die Beiden zunächst einige Klangtupfer und wechseln dann kurz in einen technoiden Rhythmus. Danach geht es wieder sphärisch und flächig weiter. Das 7:45minütige „Dawn Of The New Era“ beendet dann das Album.

Syndromeda & Sensory++ aka Danny Budts und Joost Egelie zeichnen aus meiner Sicht eine düstere Zukunftsvision, denn ihre Klangbilder sind eher kalt und steril und nicht wirklich hell und fröhlich. Sieht so unsere KI gesteuerte virtuelle Welt aus?

Stephan Schelle, Juli 2024

 
   

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