Syndromeda - Liftoff To Infinity
 

Syndromeda - Liftoff To Infinity
SynGate Records (2012)
(7 Stücke, 67:15 Minuten Spielzeit)

Anfang 2024 erschien das neue Album von Syndromeda. Dahinter verbirgt sich der aus Belgien stammender Elektronikmusiker Danny Budts. Der Titel seiner bei SynGate erschienen CDR nennt sich „Liftoff To Infinity“. Cover und Titel weisen schon darauf hin, dass es mit der Musik in die unendlichen Weiten des Alls geht.

 

 


In das Homestudio von Danny Budts haben neue Synthesizer Einzug gehalten, was sich auch auf den Klang des neuen Werkes ausgewirkt hat. Die sieben Stücke sind wie ein Countdown bis hin zum Start einer Rakete betitelt und lassen den Hörern wieder freien Lauf für eigenes Kopfkino.

Los geht es mit dem neunminütigen „Five“. Spacige Flächen bestimmen in diesem ersten Track die Atmosphäre. Danny baut auch immer mal wieder hymnische Klänge mit ein, was das Ganze zu einer Art Soundtrack ausarten lässt. Nach gut 3:20 Minuten schmeißt Danny dann den Sequenzer an und es wird rhythmischer. Nun ist man im Umfeld der „Berliner Schule“ angelangt, dem Danny mit perlenden Klängen eine Melodielinie hinzufügt.

Weiter geht es mit dem 9:50minütigen „Four“. Hier zündet Danny den Sequenzer schon zu Beginn, so dass ein flirrender Sound mit herrlichen Harmonien kombiniert wird. Freunde Sequenzer orientierter Musik und der „Berliner Schule“ kommen nun auf ihre Kosten. Tangerine Dream der 70’er Jahre lassen hier grüßen.

Beim dritten Stück „Three“ hat sich Danny dann Unterstützung von Ricardo Henzel geholt. In welcher Form die Kollaboration stattgefunden hat, ist aber aus den spärlichen Angaben im Booklet und dem Internet nicht ersichtlich. Hier knarzen die Synthesizer und verbinden sich in den ersten Minuten mit flächigen Harmonien. Nach gut dreieinhalb Minuten schälen sich dann Harmonien heraus, die recht melodisch anmuten und bis kurz vor Ende hin fortgesetzt werden.

Der Track „Two“ gehört mit seinen 12:42 Minuten Spielzeit zu den längsten des Albums. Sirenenhafte Sounds und eine Melodielinie, die recht klassisch wirkt, starten in den Track. Nach etwa zweieinhalb Minuten kommt ein bedrohlich bzw. technoid wirkender Sequenzerrhythmus auf, in den zunächst verzerrte Klänge eingestreut werden. Auch hier setzt Danny Harmonien darauf. Das Ganze wirkt aber unwirklich und technologisch, was wiederum gut zu einem Science Fiction-Soundtrack passen würde.

Ebenfalls auf 12:42 Minuten Spielzeit bringt es dann der Track „One“. Danny geht hier hymnischer vor und nutzt chorale Klänge um dem Stück eine gewisse Tiefe zu verleihen. Nach nicht ganz drei Minuten kommt dann ein Sequenzerrhythmus auf, der nun an die Musik von Klaus Schulze erinnert. Danny variiert die Sounds und auch die Dynamik, was den Spannungsbogen des Stückes oben hält. Wer die Musik von Klaus Schulze mag der wird dieses Stück lieben.

Mit 4:32 Minuten ist „Ignition“ das kürzeste Stück des Albums. Die ersten knapp anderthalb Minuten wird das Stück von weiten, flächigen Harmonien bestimmt um dann in einen Part überzugehen, bei dem ein Sequenzer nun den Rhythmus bestimmt und von Flächen unterlegt wird. Auch streut Danny einige Soundeffekte ein.

Das Album endet dann mit dem gut neunminütigen Titelstück. Tropfenartige Sounds treffen zunächst auf dunkle Synthesizerflächen. Danny variiert die Sounds nur sporadisch und so wirkt das Ganze recht einförmig.

Danny Budts aka Syndromeda bietet auf seinem neuesten Soloalbum „Liftoff To Infinity“ spacige Elektronikmusik, die ebenfalls im Umfeld der „Berliner Schule“ liegt.

Stephan Schelle, Juli 2024

 
   

CD-Kritiken-Menue