![]() CD-Albumcover
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Alex
Henry Foster – A Nightfall Ritual
Rechtzeitig zu dem
Konzert von Alex Henry Foster & The Long Shadows im Mai 2025 beim
Midsummer Prog Festival in Maastricht erschien das neue Album von ihm am
16.05.2025. Es nennt sich „A Nightfall Ritual“ und erscheint digital,
auf Vinyl und auf CD. Mir lag die CD-Version vor, die neben der Audio-CD
auch noch eine BluRay enthält, auf der Songs des Konzertes vom 27.07.2024
in der Kantine in Köln in Ton und Bild festgehalten wurden. Sie erscheint
in einem vierseitigen Papersleeve und wird darüber hinaus von einer
weiteren Papphülle ummantelt, die den Kölner Dom zeigt. Foster denkt über dieses neue Kapitel nach: „Die neuen Songs „Up Til Dawn“ und „I’m Afraid“ sind die erste Reflexion dieser wiederauflebenden Phase, während „The Son of Hannah“ den ersten Blick auf das Bewusstsein darstellt, das ich nach der Veröffentlichung meines Albums „Windows In The Sky“ hatte, einer befreienden Platte, deren emanzipative Reise mit der düsteren Reflexion begann, die der Song „The Pain That Bonds“ war, bevor er seine aufkommende hoffnungsvolle Verklärung erfuhr.“
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Dem schließt sich der
zehnminütige neue Song „I’m Afraid“ an. Dieser Song scheint den
Rhythmus von „Up Til Dawn“ und auch den Gesangsstil, der an Anne Clark
erinnert, aufzunehmen. Hier explodiert der Sound schon im Mittelteil, während
die zweite Hälfte des Stückes sehr atmosphärisch ausläuft. Und genau
diese Mischung aus sanften, ruhigen und explosiv/eruptiven Passagen macht
die Faszination von Fosters Musik aus. Weiter geht es mit dem
neunminütigen „The Son Of Hannah“ einem bewegenden Song voller
Emotionen. In diesem Song scheinen die Klänge nur so zu schweben. Ein
hypnotischer Trip, der wie ein fiebriger Traum wirkt. Abgeschlossen wird der
Mitschnitt mit der fast 17minütigen Version von „The Pain That
Bonds“, das in der Studiofassung gerade mal um die fünf Minuten lang
war. Eine unglaubliche Version, die einen vom ersten Momente an gefangen
nimmt und erst mit dem letzten Ton wieder loslässt. Die BluRay enthält
neben dem gut 58minütigen Konzertfilm auch noch drei Features. In zwei
Teilen spricht Bassist Jeff Beaulieu mit Alex Henry Foster in einem
offenen Gespräch in einem Hotel in Tanger. Diese beiden Gespräche, zu
denen die Texte auch als Untertitel in englischer Sprache eingeblendet
werden können, dauern allein gut dreieinhalb Stunden. Dazu gibt es dann
noch Aufnahmen von den Writing Session, die im Yard Club in Köln
stattfanden. Diese sind auch noch mal mehr als zwölf Minuten lang. Kern ist aber der
Livemitschnitt aus der Kantine in Köln. Dieser besitzt auf der einen
Seite das Flair eines Rockpalast-Clubmitschnitts, da viele Einstellungen
aus dem Publikum heraus gemacht wurden. Zum anderen ist es aber auch mehr
ein Konzertfilm, da in die Konzertaufnahmen auch noch Landschaftsaufnahmen
von Köln bzw. Naturaufnahmen gemischt wurden. Und bei „The Pain That
Bonds“, das bis kurz vor Ende in schwarz/weiß gehalten ist, werden auch
noch Teile aus alten Nachrichtensendungen eingeblendet. Das ist sehr
geschmackvoll gestaltet und wird dem Konzert und der Musik absolut
gerecht. Das neue Livealbum von
Alex Henry Foster & The Long Shadows begeistert auf ganzer Linie. Das
liegt zum einen an den tollen Versionen der Songs – Alex spielt seine Stücke
live immer in anderen Versionen – und zum anderen an der BluRay, die die
emotionale Energie des Auftritts einfängt und darüber hinaus für Fans
noch reichlich Bonusmaterial bietet. Stephan Schelle, Mai 2025 |
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