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Ally
Venable – Money & Power Ally Venable ist Mitte Zwanzig und veröffentlicht am 18.04.2025 bereits ihr sechstes Album mit dem Titel „Money & Power“. Das Cover des Albums der mir bisher unbekannten Musikerin Ally Venable zeigt sie mit einer dicken Zigarre in einem Salon. Im Innenteil dann noch ein Bild mit zwei jungen Männern mit schwarzen Sonnenbrillen, die hinter ihr in dem Raum stehen. Auch hat es den Anschein, als würde sie sich – wie sonst nur Männer in gehobenen Positionen – darstellen. |
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Hier zeigt sich aber mal wieder, wie Vorurteile den Blick verstellen können,
denn das Cover soll provozieren bzw. Aufsehen erregen. Aus diesem Grund hier
erst einmal Inhalte des Pressetextes. Regeln
sind dazu da, gebrochen zu werden. Erwartungen sind da, um ihnen zu
trotzen. Gläserne Decken sind dazu da, um zerschmettert zu werden. Ally
Venable, die das letzte Jahrzehnt damit verbracht hat, sich ihren eigenen,
einzigartigen Platz in der von Männern dominierten Welt des Blues-Rock zu
schaffen, fordert auf ihrem kämpferischen sechsten Album „Money &
Power“ mehr von beidem – für sich selbst, für Frauen auf der ganzen
Welt und für alle anderen, die denken, sie seien es nicht wert, einen
Platz am Tisch zu bekommen. „Money
& Power ist ein starkes Statement, vor allem für Frauen“, sagt die
preisgekrönte texanische Revolverheldin über ihr neues Album, das sie in
Nashville aufgenommen hat und auf dem neben Allys Band auch Shemekia
Copeland und Christone ‚Kingfish’ Ingram zu hören sind. „Alle Songs
auf diesem Album handeln davon, was es wirklich bedeutet, eine Kraft zu
sein, mit der man rechnen muss. Ich möchte, dass diese Platte die Leute
aufweckt.“ Geld und Macht regieren die Welt. Aber in den richtigen Händen
kann die Musik genauso mächtig sein! Gerade jetzt, nach dem hochgelobten
Album „Real Gone“ von 2023 – einem Album, das auf Platz 1 der
Billboard Blues Charts landete und ein Jahr später noch im Rennen war –
zählt Ally zu den besten jungen Singer-Songwritern im amerikanischen
Roots-Bereich und wurde vom Total Guitar Magazine in seiner Umfrage der
Top 100 Bluesgitarristen gewürdigt. „Mit ihren Stöckelschuhen, den
Pailletten und der knurrenden Les Paul an der Leine ist sie eine der
aufregendsten jungen Künstlerinnen von Ruf und während ihre
instrumentalen Fähigkeiten als gegeben hingenommen werden können,
markiert „Real Gone“ eine wachsende Reife in der Songkunst der
Texanerin“, schrieb Classic Rock. Auf dem Album „Money
& Power“ finden sich elf Eigenkompositionen von denen die meisten
mit Tom Hambridge und Richard Fleming entstanden sind. Darüber hinaus hat
sie noch eine Coverversion von Janet Jacksons „Black Cat“ ans Ende des
Albums gestellt. Die CD-Version erscheint in einem sechsseitigen
Papersleeve. Ally Venable (Lead
Gesang, Gitarre, Backgroundgesang) hat das Album mit den Musikern Tom
Hambridge (Schlagzeug, Percussion, Backgroundgesang), Isaac Pulido
(Schlagzeug Backgroundgesang), EJ Bedford (Bass, Keyboards,
Backgroundgesang), Kenny Greenberg (Bass), Luke Mosley (Keyboards) und Tim
Lauer (Keyboards) eingespielt. Daneben haben als Gäste neben Shemekia
Copeland und Christone ‚Kingfish’ Ingram noch Rachel & Sarah
Hambridge (Backgroundgesang bei „Do You Cry“) und Jorion Dawson
(Saxophon bei „Black Cat“ und „Maybe Someday“) an der Produktion
mitgewirkt. Das Album beginnt mit
dem Song „Brown Liquor“, bei dem der aus Mississippi stammende
Gitarrist Christone ‚Kingfish’ Ingram ein Gitarrensolo beisteuerte.
Hier zeigt sich schon Allys hervorragende Gitarrenfertigkeit und ihre
ausdrucksstarke Stimme. Im etwas getrageneren
und balladesken, bluesig/souligen „Maybe Someday“ glänzt Ally mit
einer klaren Gesangsstimme und auch die Bläsersounds inkl. Saxophon sowie
die herrlichen Keyboardpassagen sorgen für ein besonderes Flair. Das Titelstück „Money
& Power“ ist das Einzige, das Ally allein komponiert hat. Das Stück
beginnt mit einer kraftvollen, markanten Gitarre. Im weiteren Verlauf
entlockt Ally ihre Gitarre dann gar Sägen artige Klänge. Ein richtiger
Powersong. „Frauen dürfen in ihrer Fähigkeit, in der Welt zu bestehen, niemals
infrage gestellt werden“, erklärt Ally. Der Song ist ein Manifest, eine
Ansage – roh, direkt und voller Leben. Genau das transportiert er
auch. Dem folgt dann mit „Do
You Cry“ ein sanfter, besinnlicher Song, der im zweiten Teil mit einem
eindringlichen Gitarrensolo aufwartet. „Heal Me“ ist dagegen ein
sanfter Rocker mit eingängiger Melodie. Funky wird es dann in „Stopper
Back Papa“. Und das treibende „Legends“, mit seinem vorangehenden
Rhythmus, hat mit seiner eingängigen Melodie Hitpotenzial. Im rockigen
„Unbreakable“ teilt sich Ally dann den Gesang mit der aus New York
stammenden Shemekia Copeland. „Dieser
Song verbreitet eine Botschaft von Frauen, die unterdrückt wurden“,
sagt Ally, „sich der Situation zu stellen und über all das
hinauszuwachsen.“ Danach sorgt Ally mit einer unter de Haut gehenden
Gesangseinlage im bluesigen „Stepping Stone“ für Gänsehaut. Ans Ende hat Ally dann
eine Version von Janet Jacksons Song „Black Cat“ gestellt. Sie macht
sich diesen Song zu Eigen, der ebenso viel Kraft wie das Original besitzt.
Hier verziert sie das Ganze noch mit Bläsersounds, die dem Stück noch
mehr Tiefe geben und gibt eine Prise Bluesrock mit hinzu. Das sechste Album der
jungen amerikanischen Bluesmusikern Ally Venable bietet elf hervorragende
Bluesrocknummer sowie eine Coverversion von Janet Jacksons „Black
Cat“. Ally setzt mit ihren
Songs ein Zeichen für die Rechte der Frauen, die weltweit noch immer
hinter denen der Männer hinten anstehen. Ein großartiges Bluesrockalbum
mit einer starken Message. Stephan Schelle, April 2025 |
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