Blind
Ego – The Hunting Party Blind Ego begann als Seitenprojekt des RPWL-Gitarristen Kalle Wallner. Mittlerweile hat sich Blind Ego aber zu einem eigenständigen und anerkannten Projekt entwickelt. Nicht umsonst erscheint am 18.10.2024 das mittlerweile fünfte Studioalbum, das den Titel „The Hunting Party“ trägt. |
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Kalle hat wieder mit dem
Autor Dominik Feiner zusammengearbeitet, der für die Texte verantwortlich
zeichnet. Anders als sonst ist die Musik aber erst zu den Texten (und
nicht anders herum) entstanden. Kalle dazu: „Ich
suche immer nach neuen Herausforderungen, wie zum Beispiel bei RPWL im
Team zu einem bestimmten Thema zu schreiben. „Voices“ (Anmerkung:
sein Soloalbum unter eigenem Namen) war
quasi ein Instrumental-Album und nun habe ich zum ersten Mal zu fertigen
Texten komponiert, anstatt die Lyrics zur Musik zu finden.“ Die
Lyrics der sieben Songs können dabei sehr unterschiedlich interpretiert
werden: auf eine sehr persönliche, jedoch auch auf eine nach außen
gerichtete, gesellschaftliche Weise. Man kann dabei jederzeit „Jäger“
aber auch „Gejagter“ sein. Wallner sagt dazu: „Ich mag Lyrics, in
die man sich hineindenken kann und die genug Platz für eigene Gedanken
und Spekulationen lassen.“ Gleich mit dem 5:49minütigen
Titelstück startet das neue Album von Blind Ego. Elektronische Sounds und
ein herrliches, von Kalle gespieltes Gitarrenmotiv sorgen gleich für Gänsehaut.
Das ist ein Sound, den in Deutschland nur er hinbekommt. Nach nicht ganz
einer Minute setzt dann das Schlagzeug ein und die Instrumente gehen eine
perfekte Symbiose ein. Nach gut 1:45 Minuten wandelt sich mit dem Einsatz
des Gesangs das Stück in einen treibenden Rocksong. Hier wird schon
deutlich, dass Kevin Kearns ein Rocksänger ist. Das ist ein sehr
melodischer und teils komplexer Opener, der perfekt ins Album einleitet. Dem schließt sich dann
das 4:53minütige „The Stranger“ an. Fette Gitarren und druckvolles
Schlagwerk starten diesen Song im klassischen Hardrockstil. Da zeigt sich
eine weitere Spielwiese von Kalle Wallner. Druckvoll und rhythmisch setzt
Kalle hier eine Akustikgitarre ein, während im Refrain dann die E-Gitarre
für Volumen sorgt. Der Song besitzt darüber hinaus einen eingängigen
Refrain und auch bluesige Gitarrenriffs. Nach einem
elektronischen Intro setzt Kalle wieder so einen atmosphärische
Gitarrenpassage an den Anfang des 5:51minütigen „Spiders“ und
transformiert das Ganze dann in einen Up-Tempo-Rocksong, der richtig nach
vorne geht. Da kann er sich an den Saiten seiner Instrumente so richtig
austoben. Einen leichten Alternative-Einschlag besitzt dann das 5:44minütige
„Boiling Point“. Fast schon zerbrechlich
und nachdenklich wirkt der Beginn des 7:15minütigen Songs „In A Blink
Of An Eye“. Nach gut 2:24 Minuten steigert sich der Song aber in einen
kraftvollen Part um nach anderthalb Minuten dann in einem atmosphärischen
Part auszulaufen. Dahinein setzt Kalle dann noch ein sehr atmosphärisches
Gitarrensolo, das in Richtung David Gilmour geht. „Breathless“ ist mit
seinen 7:37 Minuten Spielzeit der längste Track des Albums. Hier zaubert
Kalle einen Song, der in die Nähe des Progressive-Metal verortet werden
kann. Ans Ende hat er dann die sehr schöne, melancholisch/verträumte
Ballade „When The Party’s Over“ gestellt, die noch einmal mit 5:51
Minuten zu Buche schlägt. Auch das fünfte
Studioalbum von Blind Ego, das mit neuem Sänger aufwartet, ist qualitativ
wieder hochwertig ausgefallen. Hier zeigt sich, dass Blind Ego kein
Nebenprojekt sondern ein großartiges, weiteres Projekt von Kalle Wallner
ist, das seinen Platz in der Hardrock-Szene gefunden hat. Ein klasse Werk,
das Appetit auf die kommenden Liveauftritte macht. Stephan Schelle, Oktober 2024 |
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