FB1964 – Seven Deadly Sins
Bornkamp Records / Guma Records (2024)

(7 Stücke, 45:13 Minuten Spielzeit)

Der deutsche Gitarrist Frank Badenhop, der sein Musikprojekt FB1964 nennt, veröffentlicht seit 2012 in regelmäßigen Abständen Hardrock/Metal-Alben. Dabei wechseln sich Alben mit Coverversionen und eigenen Stücken ab. Nach dem 2023’er Coveralbum „Ventus Metallum“ erschien bereits am 21.04.2024 das Album „Seven Deadly Sins“ mit sieben Eigenkompositionen. Das Album ist als CD und als Download bei Bandcamp erhältlich.


Zur Stammband von FB1964 zählen mittlerweile neben Frank Badenhop (Gitarren) Mirko Gätje (Bass), Hanno Kerstan (Schlagzeug) und Becky Gaber (Backgroundgesang). Für den Leadgesang hat sich Badenhop dann wieder Gastsänger/innen an Bord geholt. Das sind dieses Mal Gabby Vessoni, Ralf Scheepers, Becky Gaber, Raphael Mendes, Bobby Wllsworth, Liv Jagrell und Johnny Gioel. Es ist darüber hinaus auch Tradition bei FB1964, dass zahlreiche Gastmusiker mit Soli bei den einzelnen Stücken glänzen. Das ist auch auf „Seven Deadly Sins“ wieder der Fall. Als Beispiel sei hier Ally Storch genannt, die drei Songs wieder mit ihrem Violinenspiel verfeinert.

Und noch einen Tradition ist geblieben, die Einnahmen des Projektes gehen auch dieses Mal wieder an Regenwald.org.

Mir lag zur Besprechung die CD-Version vor, die im Jewelcase mit 20seitigem Booklet, in dem wieder alle beteiligten Musiker abgebildet sind, erscheint. Das Album ist ein Konzeptwerk, das in sieben Songs die sieben Todsünden vertont.

Los geht es mit dem 7:51minütigen Song „Pride“, der die Todsünde Hochmut zum Thema hat. Fette Gitarrenriffs leiten in diesen Song ein, der von Gabby Vessoni gesungen wird. Nach einer Minute baut Badenhop einige schnelle Metalriffs ein, die dem Song noch mehr Drive verleihen. Insgesamt fünf Gitarrensoli von gleich mehreren Gitarristen sorgen in dem Song für Abwechslung.

Die zweite Todsünde Geiz wird dann im 8:15minütigen „Greed“ behandelt. Schwere Riffs starten in den Song, der von Ralf Scheepers eingesungen wurde. Der Song wandelt zwischen atmosphärischen und druckvollen Metalpassagen sowie schweren Riffs. Der instrumentale Part um Minute Drei mit seinem Gitarrensolo hat darüber hinaus gar leicht proggige Züge.

Wollust ist dann das Thema im 7:10minütigen Song „Lust“. Hier geht es musikalisch ähnlich wie in „Greed“ zur Sache, bei dem nun Becky Gaber die Leadvocals übernimmt.

Das 5:16minütige „Wrath“ (Zorn) wird von Raphael Mendes gesungen. Schon zu Beginn verziert Ally Storch den Song mit ihrem Violinenspiel. Doch nach wenigen Momenten kristallisiert sich ein heftiger Metalsong heraus, der von schnellen Riffs mit Vollspeed vorangetrieben wird. Im Refrain wird es dann voluminös und gar eine Spur hymnisch.

Bobby (Blitz) Ellsworth leiht dann dem 5:13minütigen „Gluttony“, bei dem es um die Todsünde Völlerei geht, seine Stimme. In diesem Song geht es wieder getragener und mit schweren Riffs weiter. Das Salz in der Suppe sind hier die beiden Gitarrensoli von Andrew Roz und Brian Maillard.

Mit 6:30 Minuten hat Badenhop die Todsünde Neid im Song „Envy“ vertont. Nach einem Gitarrenlastigen Beginn verziert nach gut 40 Sekunden Ally Storch den Song mit einem unter die Haut gehenden Violinensolo, das von einer sanften Gitarrenpassage begleitet wird. Dazu passt dann auch die Gesangsstimme von Liv Jagrell.

Der letzte Song „Sloth“ ist dann der Faulheit gewidmet. Gesungen wird das Stück von Johnny Gioeli. Neben drei Gitarrensoli, darunter zwei von den Gitarristinnen Juliana Wilson und Giulia Marta Vallar sorgt auch wieder Ally Storch mit ihrer Violine (die hier etwas Melancholie verströmt) und mit der Gitarre in einen Dialog geht, für das besondere Etwas.

Frank Badenhop bietet mit seinem Projekt FB1964 auch auf „Seven Deradly Sins“ erneut hervorragende Metalsongs. Wie immer liegt der Kaufanreiz auch darin, dass die Einnahmen wieder unserer Umwelt zugutekommen. Wieder ein empfehlenswertes Album.

Stephan Schelle, Juni 2024

   

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