Flame
Dream – Silent Transition Flame Dream ist eine Band aus der Schweiz, die ihre Wurzeln in den späten 70’er Jahren hat. Im Zeitraum 1979 bis 1986 veröffentlichten Flame Dream sechs Alben. Danach war Pause bis im Mai 2024 mit dem siebten Album „Silent Transition“ ein beeindruckendes Lebenszeichen der Schweizer erfolgte. Auf dem Album, das sechs Stücke beinhaltet, gibt es gut 63 Minuten neue Musik. |
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Bereits im Jahr 2022,
als sich Bandmitglieder wegen einer möglichen Wiederveröffentlichung der
Alben auf CD trafen, begannen sie an neuen Stücken zu komponieren, was in
2023 zu intensiven Arbeiten an dem Album „Silent Transition“ führte.
Die Band beschreibt dazu den Entstehungsprozess auf ihrer Homepage wie
folgt: Unsere
neuen Kompositionen, Texte und Instrumentalarrangements sind eine
Reflexion über den Stand der Dinge. Da wir als unabhängige Produzenten
arbeiten, gibt es keine Kompromisse. Wir integrieren unsere vielen
musikalischen Erfahrungen sowie unsere gewonnenen Erkenntnisse aus unserem
Leben in Kultur- und Theaterprojekten, an denen wir beteiligt waren, in
erweiterter Form in dieses neue Album „Silent Transition“. Wir
kennen den brillanten Gitarristen Alex Hutchings schon seit einiger Zeit.
Die Gitarrenparts bildeten einen integralen Bestandteil während des
kreativen Prozesses der Komposition der neuen Stücke sowie der komplexen
Arrangements und der Einpassung in die Klanglandschaft. Die Proben fanden
im Sommer 2023 in Bristol/U.K. statt. Zum Thema der neuen Stücke
ist von der Band zu erfahren: Die
poetischen Texte von „Silent Transition“ handeln vom Vergehen der
Zeit, der Einsamkeit im digitalen Zeitalter und als Folge von COVID-19,
der globalen Polarisierung, dem Verlust der Artenvielfalt und der
Tatsache, dass wir gerade in einer sehr angespannten und fragilen Welt
leben. Die Texte stellen auch eine Verbindung zu unserem vierten Album
„Supervision“ her. Doch die Perspektive hat sich in einen
Gegenwartsstrang gewandelt: NOW. Die CD, es ist das erste
Album der Band, das auf CD veröffentlicht wurde, erscheint in einem
vierseitigen Digipak mit 20seitigem Booklet. Auch bekommen die Besteller
eine von der Band unterschriebene Karte mit dem Coverartwork dazu. Es ist
darüber hinaus geplant, den Backkatalog auf CD neu zu veröffentlichen. Los geht es mit dem
11:22minütigen „No Comfort Zone“. Zu Beginn kommt der Sound langsam
aus dem Off nach vorn. Hier sind es vor allem flächige Sounds und ein
markanter Bass, die den Anfang machen. Dann setzt die Band nach gut einer
Minute mit druckvollem Schlagzeug ein und es entwickelt sich ein proggiger
Rocktrack. Nach etwas mehr als zwei Minuten, wenn ein herrliches
Orgelmotiv im 70er Jahre Stil auftaucht, setzt der Gesang von Peter Wolf
ein, der etwas zaghaft und teils zerbrechlich rüberkommt, was aber gut
zur Musik passt. Jetzt ist man im Rock der 70’/80’er Jahre und im
Sound der 2000’er angekommen. Durchzogen ist das Stück von herrlichen
Soli/Instrumentalpassagen, die mal atmosphärisch, dann wieder rockig
ausufern. Mit dem 12:24minütigen
„Silent Transition“ geht es dann auch gleich mit einem weiteren
Longtrack weiter. Rockige Gitarrenriffs eröffnen dieses Stück und führen
es mit Keyboardsounds weiter, die ein wenig an Supertramp erinnern. Die
Band kopiert dies aber nicht sondern nutzt Nuancen als Stilmittel. Verträumt
kommt dann Peter Wolfs Stimme in den Gesangspassagen zum Ausdruck.
Keyboard und ein perkussiver Sambarhythmus bringen eine weitere Nuance mit
ins Spiel. Und Alex Hutchings verziert das Ganze mit einem an Santana
erinnernden Gitarrensolo. Aber auch ein jazziges Pianosolo findet sich in
dem abwechslungsreichen Stück. Und noch ein weiterer
Longtrack folgt mit dem 10:25minütigen „Velvet Clouds“, das mit
Glockenschlägen und Flächen startet. Nach gut einer Minute setzen dann
Schlagzeug und E-Gitarre ein, die recht proggig rüberkommen. Sobald dann
der Gesang einsetzt wird es sehr melodisch. Ein Song, der sich schnell im
Ohr festsetzt und einen Neo-Prog-Einschlag besitzt. Im instrumentalen
Mittelteil geht die Band dann sehr atmosphärisch und teils filigran vor.
Piano und Bass bieten zusammen mit dem Schlagzeug einen grandiosen
Instrumentalpart, in den sich dann die Akustikgitarre mit teils
mediterranem Feeling einbringt, während der Rest der Band losproggt. Das 6:21minütige „Out
From The Sky“ ist dann der erste von zwei kürzeren Stücken. Der Song
ist eine vom Piano bestimmte Ballade mit einer sehr schönen Melodie. Dem
folgt dann das 6:55minütige Instrumental „Signal On The Shores“. Hier
bietet die Band einen sanften Track mit sakralen Zügen, die sich vor
allem durch Mönchsartige Gesänge ausdrücken. Das Ganze wirkt in den
ersten drei Minuten sehr symphonisch und Soundtrack artig. Dann setzen
Schlagzeug und Gitarre ein und bieten einen unwiderstehlichen Rockpart mit
symphonischem Einschlag. Den Abschluss des Albums
bildet dann der vierte, 14:40minütige Longtrack „Winding Paths“. Hier
sind auch wieder Neo-Prog-Elemente zu finden. Ein sehr proggiger Track der
symphonische Elemente und ausufernde Instrumentalpassagen mit Soli
aufweist. Es war eine Überraschung
dass sie Schweizer Band Flame Dream, die vor 38 Jahren ihr letztes Album
veröffentlichte, noch einmal mit neuem Material in Erscheinung treten würde.
Zum Glück haben sich vier der alten Recken wieder gefunden und neues
Material eingespielt, denn „Silent Transition“ ist ein gutes Progwerk
geworden und macht hungrig auf die Wiederveröffentlichungen der frühen
Werke. Stephan Schelle, Oktober 2024 |
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