Giants Dwarfs And Black Holes – Echo On Death Of Narcissus
Sireena Records / Broken Silence (2024)

(5 Stücke, 41:52 Minuten Spielzeit)

Giants Dwarfs And Black Holes nennt sich eine deutsche Heavy Psych/Acid Prog Rock Band, die sich 2019 im Rhein-Main-Gebiet formierte. „Echo On Death Of Narcissus“, das am 27.09.2024 erscheint, ist bereits ihr dritter Longplayer. Die aktuelle Besetzung besteht aus Christiane Thomaßen (Gesang), Tomasz Riedel (Bass, Gitarre, Keyboards), Caio Puttini Chaves (Gitarren) und Carsten Freckmann (Schlagzeug).


Der ungewöhnliche Bandname entstand aus einem Gedankenspiel. Einerseits sind es die astronomischen Begriffe: Giants (Rote Riesen), Dwarfs (Weiße Zwerge) und Black Holes (schwarze Löcher), andererseits soll es ein Wortspiel für Wesen aus Märchen und Mythologie sein. Die märchenhaft-astronomische Vieldeutigkeit des Namens ist beabsichtigt und soll zur individuellen Interpretation anregen.

Fünf Stücke finden sich auf dem Silberling, der in einem sechsseitigen Papersleeve steckt. Im Innenteil sind die Texte der Songs abgedruckt.

Los geht es mit dem 8:34minütigen „Again“. Leicht düstere Gitarrenriffs und ein treibendes Schlagzeug treiben zunächst den Song voran, der klingt, als hätte dass Quartett stilistische Elemente von Black Sabbath, Led Zeppelin & Co. in den Mixer geworfen und dann ordentlich durchgeschüttelt. Christiane Thomaßens Stimme kommt dabei mit einer leicht dreckigen, rauen Note rüber. Die zweite Hälfte wird dann für einen ausufernden Instrumentalpart genutzt. Der Klang wirkt darüber hinaus recht direkt und rau, so als würde man direkt zwischen den Musikern und der Sängerin stehen. Das besitzt auch 70’er-Jahre-Flair.

Das 6:13minütige „Soul Trip“ vermischt dann Stoner Rock mit proggigen Elementen, die hier vor allem leicht dissonant wirken. Auch Bluesrockige Elemente sind in dem Song auszumachen.

Black Sabbath trifft auf Prog und Stoner Rock, so könnte man das 6:43minütige „Flowers Of Evil“ kurz beschreiben. Etwas schwerfällig und getragen zeigt sich dann das 6:53minütige „December Bloom“.

Ans Ende hat die Band dann das Kernstück, das 13:22minütige „Take Me Down“ gestellt. Dieser Longtrack schließt nahtlos an die vorangegangenen Stücke an. Teils schwere Riffs und ein treibender Rhythmus bestimmen das Bild, auf den dann Christiane Thomaßen ihren Gesang legt, der manchmal etwas gegen den Strom zu schwimmen scheint. Nach ca. 3:30 Minuten kommt dann aber noch eine sehr atmosphärische, sehr schöne Instrumentalpassage auf, in die Christiane Thomaßen einen Text spricht. Das ist nun sehr spannend gemacht und ufert in einer minutenlangen Instrumentalorgie, die fesselt.

Man muss erst einmal warm werden mit dem Sound der Band Giant Dwarfs And Black Holes, den sie auf ihrem dritten Album „Echo On Death Of Narcissus“ verarbeiten. Das ist nicht immer leicht zu konsumieren und auf die Dauer auch recht gleichförmig. Hier fehlt mir ein bisschen die Abwechslung. Highlight des Albums ist aber das 13:22minütige „Take Me Down“.

Stephan Schelle, September 2024

   

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