Gottfried
– Voll auf die Fresse Gottfried ist eine deutschsprachige Rockband, die 1996 von Burkhard „Köbi“ Köberle (Gesang, Gitarre) und Detlev „Delle“ Ludwig (Bass, Gesang) gegründet wurde. Beeinflusst vom Hardrock dreier Generationen, enthält ihre Musik sowohl Elemente des harten Rock’n’Roll der Mit-Siebziger, als auch allerneuste Weiterentwicklungen dieses Genres der End-Neunziger. Weiterhin gehören zur Band Thomas „Ginne“ Gineberg (Gitarre, Gesang), Andreas „Andy“ Hirsch (Schlagzeug, Gesang) und Jörg „Mocki“ Mokros (Tasteninstrumente, Gesang). |
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Neben den
Bandmitgliedern wirkten als Gastmusiker/innen auch noch bei einigen
Liedern Barry Behrendt (Keyboards), Oli Schwung (Chor), Sibi Siebert
(E-Drums), Voigtslach Kids (Chor), Franzi Halfter (Gesang) Klaus Pedrini
(Schlagzeug) und Andreas Völker (Gitarre) mit. Mit dem Song „Es war
in den 80ern“, lässt die Band so ein bisschen Wehmut an die alte Zeit
aufkommen in der gefühlt alles besser war. Die Keyboards, die den Song
einleiten, klingen auch ein wenig wie in den 80’ern. Doch dann geht es
schnell mit kernigem, riffgetränktem Rock weiter. Schnell merkt man, dass
die Musik von Gottfried richtig Spaß macht und mitreißt. Mir kommen da
die frühen Franz K. in den Sinn. Hardrockig mit
straightem Beat geht es dann im nächsten Song „Durch die Nacht“
weiter. Das knallt gut. Und der folgende Titelsong hat dann 80’er
Jahre-Rockfeeling. Köbi hat dabei ein sehr dreckiges Timbre in der
Stimme, das an AC/DC & Co. erinnert und sehr gut zum Rocksound der
Band passt. Die Riffs erinnern in diesem Song auch ein wenig an AC/DC. Im Song
„Engelmacher“ widmet sich die Band dann dem ernsten Thema Abtreibung.
Es beginnt mit einem Herzschlagrhythmus, wechselt dann aber schnell in
einen sehr gefühlvollen Rockpart, der von Hardrockgitarren eingeleitet
wird und zwischen sanften und druckvollen Passagen wechselt. Auch
„Nichts ist mehr wie es war“ handelt von Schicksalsschlägen (z. B.
schwere Krankheit). Hier wird thematisiert, wie man damit umgehen kann.
Das packt die Band in einen atmosphärischen Song, der ein wenig in
Richtung Die Toten Hosen & Co. geht. Nach dem druckvollen
Hardrocksong „Gib mir deine Hand“ kommt dann eine rockige Version von
Spliff’s „Déjà Vu“. Die Keyboardsounds zu Beginn kommen fast wie
im Original rüber. Doch dann knallt die Band eine trockene und rockige
Variante des Stückes aus den Boxen. Die E-Drums werden hier von Sibi
Siebert gespielt. In dieser Version macht das Stück ebenfalls eine sehr
gute Figur. Über Egoisten,
Besserwisser und Machtmenschen geht es dann in dem treibenden Rocksong
„L.M.D.A.A.“. Humorvoll geht es um Erfolg im Song „Fahrrad
fahr’n“, das mit Kuhgeräuschen startet, nachdem dann ein kurzes Riff
aufleuchtet, das an Blue Öyster Cults „(Don’t Fear) The Reaper“
erinnert und schnell in einen eigene Hardrocksong wechselt. Im letzten
Drittel wird das Ganze mit einem sehr schönen Orgelsolo gewürzt. In „Geh doch“
verarbeitet die Band eine Jugendfreundschaft die aufgrund eines Mädchens
zu Ende ging, dann aber nach Jahren wieder auflebt. Die Band packt das
ebenfalls in einen Hardrocksong mit mitreißendem Gitarrensolo.
„Wunder“ ist dann ein atmosphärischer Liebessong. Und zum Abschluss
wird es dann noch mal sehr humorvoll im Song „Proktologe“. Das wirkt
wie eine Mischung aus Rock’n’Roll und Punk. Gottfried bieten auf
ihrem Album „Voll auf die Fresse“ straighten Hardrock mit deutschen
Texten. Die Songs machen einfach nur Spaß und vermischen Sounds von den
70’er bis in die 2000’er Jahre. Manchmal klingt das wie eine Mischung
aus frühen Franz K. und den Toten Hosen, hat aber eine eigene
Handschrift. Stephan Schelle, August 2024 |
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