Hymn
For Her – Bloodier Than Blood Von dem düsteren Cover und dem Titel des Albums „Bloodier Than Blood“ der Band Hymn For Her sollte man sich nicht abschrecken lassen. Was zunächst aussieht wie ein Darkmetal-Album entpuppt sich beim Hören als Countryrock/Americana/Rootsrock-Album. Die Band ist ein Familienunternehmen bestehend aus Lucy Tight, Wayne Waxing und Tochter Diver. |
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Die Geschichte der Band:
Eines Nachmittags riss Wayne eine
Gitarrensaite, was ihn veranlasste, über die Straße zum nahe gelegenen
Musikgeschäft zu schlendern. Hinter dem Tresen saß Lucy und klimperte
leise eine Melodie aus ihrer Feder. Wayne erzählte von einem Lied, das er
komponiert hatte. Von diesem Moment an taten sie sich zusammen und schufen
gemeinsam eindrucksvolle Melodien, mit denen sie das Publikum in ihrer
Heimatstadt Philadelphia bei Open Mics, in Cafés und Clubs begeisterten.
Ihre musikalische Reise führte sie durch verschiedene Bands (MPEband,
String of Ponies, The Mix Tapes) und ausgedehnte Touren durch Amerika,
Kanada, Großbritannien und Europa. Der
Titel selbst, „Bloodier Than Blood“, spiegelt die tiefen familiären
Bindungen und Verbindungen wider, die Hymn For Hers Reise von den Anfängen
bis zur Gegenwart bestimmen. Wie die ineinander verschlungenen Wurzeln
einer uralten Eiche teilen die Bandmitglieder Lucy, Wayne und das jüngste
Mitglied, Tochter Diver, ein unzerstörbares Band, das sich durch jeden
Akkord und jede Harmonie ihrer Musik zieht. „Bloodier Than Blood“ lädt
den Hörer ein, in ein Kaleidoskop von Emotionen einzutauchen - von Freude
und Humor bis hin zu Introspektion und Nostalgie. Ein gesprochener Text
startet den ersten Song „Been Drinkin“. Hier zeigt sich schon der Stil
der Band, der stark im Countryrock verortet ist. Ein besonderer
Bestandteil der Songs ist der herrliche Satzgesang von Lucy, Wayne und
Diver, der manchmal auch an Bands der Marke Eagles erinnert. Musikalisch
ist die Band aber rootsiger unterwegs. Popfeeling verbreitet
dann der Americana-Song „Unsee“ mit weiblichem Gesang. Eine sanfte
Ballade im Singer/Songwriter-Stil schließt sich dann mit „Deer Isle“
an. Neben der Akustikgitarre enthält der Song auch einige atmosphärische
Klangtupfer. Damit schiebt er sich direkt unter die Haut. Bläser erweitern dann
den Sound im sehr poppig/jazzigen „Dead Of The World“. Countryrock mit
einer Prise Skiffle und Dixieland gibt es in „Guns, Porn & Jesus“.
Dem folgt die wunderbare Akustikballade „Elders“. Eine Akkordeonnummer
mit einer Art Bossa Nova-Rhythmus wird dann in „Cannie Calypso“
geboten. Und im Song „Things 2 Say 2 U“ kommt dann gar ein recht
proggiger Instrumentalteil auf. Ein klasse Song. Das sind einige Beispiele
für das abwechslungsreiche Album. Wenn man sich nicht vom
düsteren Cover und Titel des Albums „Bloodier Than Blood“ abschrecken
lässt, dann erhält man ein sehr melodisches Album der Band Hymn For Her.
Die Band wandelt dabei in verschiednen Stilen von Pop, Americana,
Rootsrock und Countryrock. Auch der Leadgesang, der bei den Protagonisten
wechselt sowie die herrlichen Satzgesänge sorgen darüber hinaus für
viel Atmosphäre. Stephan Schelle, Juni 2024 |
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