Inspierty – Nature EP
Eigenvertrieb (2024)

(3 Stücke, 22:43 Minuten Spielzeit)

Nach ihrem 2019’er Album „Constellation“ veröffentlichte die aus Rostock stammende Band Inspierty mit „Nature“ in 2024 eine EP, die die Wartezeit auf das nächste Album verkürzen soll. Die Bandmitglieder firmieren nur mit ihren Vornamen. Das LineUp setzt sich aus dem Kopf der Band Ron (Lead-Gitarre, Synthesizer) sowie Basti (Rhythmusgitarre), Addi (Schlagzeug) und Eric (Bass) zusammen.


Selbst beschreibt sich die Band auf ihrer Internetseite: Inspierty als Paraphrase: 4 Leute, rockige und melodiöse Gitarren, pulsierender Bass, durchdringendes Schlagzeug, atmosphärische Synthesizer. Übrig bleibt Post Rock. Der Bandname umschreibt schlichtweg: „Inspiration“. Die Songs von Inspierty deren Namen man gut und gerne mit nicht irdischen Dingen in Verbindung bringen kann, sind so abwechslungsreich und melancholisch wie das All selbst...

Inspierty machen instrumentalen Postrock. Drei Stücke finden sich auf der EP. Sie startet mit dem Titelgebenden, 7:19minütigen „Nature“. Symphonische Synthesizerklänge leiten in das Stück ein. Dann kommen einige Gitarrenlicks auf und nach einer Minute entfaltet sich dann eine sanfte Postrockstimmung. Das ist atmosphärisch und besitzt ein weites Klangbild, so als würde man ein Fenster öffnen und in die Natur schauen. Nach vier Minuten hört die Musik zunächst auf und Insektengeräusche (u. a. Grillen) sowie Regen und Donnerhall kommen auf. Langsam machen sich Synthesizerklänge darunter breit und nach gut fünf Minuten, nachdem ein Propellerflugzeug über die Szenerie dahin gezogen ist, legt die Band nun kraftvoller los. Das ist Postrock im Stile von My Sleeping Karma, Long Distance Calling & Co.

Der zweite Track nennt sich „Cloudburst“ und bringt es auf 6:51 Minuten Spielzeit. Hier gehen Inspierty zunächst wesentlich rockiger zur Sache. Gitarrenriffs und druckvolles Schlagwerk leiten in den Track ein. Doch nach nur 24 Sekunden hört man einen leichten Donner und der Track wechselt in einen Part mit atmosphärischen, hallenden Gitarren, der von einigen Donnerschlägen durchbrochen wird. Nach einer Minute wird es dann durch die Rhythmusgitarre rhythmischer und der Spannungsbogen wird angezogen. Das ist sehr melodisch und alles noch recht sanft. In der zweiten Hälfte ziehen die Jungs dann den Härtegrad etwas an, ohne aber die herrlich melodiöse Stimmung zu durchbrechen.

Das dritte Stück nennt sich „Kind Of Motion“ und ist 8:32 Minuten lang. Es beginnt mit einer sehr schönen Gitarrenpassage, die wiederum atmosphärisch durch den Raum zieht. Nach einigen Momenten setzt das Schlagzeug dann ein und das Strück entwickelt sich dann in der zweiten Hälfte zu einem druckvolleren Track.

„Nature“ von Inspierty ist eine sehr schöne EP mit atmosphärischem Postrock, die Appetit auf das kommende, zweite Album macht. Stilistisch sind sie dabei nicht weit weg von Bands der Marke My Sleeping Karma und Long Distance Calling, haben aber schon einen eigenen Stil, der mehr auf Atmosphäre setzt.

Stephan Schelle, September 2024

   

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