Lars
Bech Pilgaard - Folklórica Am 30. August 2024 veröffentlichte Lars Bech Pilgaard das Soloalbum „Folklórica“ auf momeatdad records. Folklórica wird auf Doppel-Vinyl mit einem Artwork von Andreas Korsgaard erscheinen. Die Platte wird auch digital veröffentlicht und wird von einem Dokumentarfilm begleitet, der von Pilgaards langjährigem visuellen Mitarbeiter Mathias Winther Kjeldsen erstellt wurde. Der Film zeigt die Arbeit an der Musik im fragilen Entstehungsprozess, wobei die Streichinstrumente als seelenvolle Seelenverwandte dargestellt werden, die die Geschichte erzählen. |
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Das
Album gliedert sich in vier Kapitel auf den vier Seiten des Vinyls und
besteht aus gestrichener Gitarre, präparierter Gitarre, Banjo und
E-Gitarre. Die Musik fließt nahtlos zwischen zarten Bogenstrichen,
akustischen, präparierten Gitarren in polyrhythmischen Wirbelstürmen,
primitiven Blues-Drones und rituellen Banjo-Serenaden. Auch organisch
anmutende Ambient-E-Gitarren und vom Dudelsack inspirierte Fuzz-Eruptionen
füllen die Grooves mit Klang. Auf
„Folklórica“ inszeniert Bech Pilgaard seine Faszination und
Anziehungskraft für die Volksmusik, die wie eine Ader zum Kreuzweg für
das Zusammentreffen von abstraktem Ausdruck und konkretem Fluss des Albums
wird und ein ehrgeiziges Meisterwerk schafft, in dem das Potenzial von
Streichinstrumenten durch den Dialog mit tiefen Volksmusiktraditionen
transformiert wird. Das Album wird ein Archiv der erlebten Kommunikation
zwischen Mensch, Natur und Spiritualität und eine Untersuchung der Kraft
der Musik als Katalysator für das Gemeinsame des Menschen sein. Es ist
eine Reflexion über die poetischen Fähigkeiten von Musik und Folklore
als Medium für neue Begegnungen zwischen Menschen, Traditionen und
Erfahrungen. Dieser zuvor aufgeführte
Pressetext ist für mich essentiell, denn die Musik ist sehr schwierig und
es fällt mir schwer sie zu beschreiben. Mir lag zur Besprechung eine
PromoCD vor, auf der die Titel hintereinander platziert sind. Die ersten
vier Stücke bestehen aus ambienten Klängen, die mit einer gestrichenen
Gitarre, also mit einem Geigenbogen erzeugt wurden. Das klingt, wie in
„Savn“ recht monoton ambient, dann wiederum rhythmisch - manchmal
etwas konfus - wie in „K“. Und in „La Luz“ kommen gar Harmonien
auf, die einen leicht folkloristischen Touch besitzen. Mit einer präparierten
Gitarre und einem Banjo hat er dann fünf Stücke eingespielt.
„Dancers“ wirkt sehr experimentell und rhythmisch, fast als würde man
auf einer Schreibmaschine tippen und dies mit afrikanischen Rhythmen
verbinden. „Varia“ hat leicht arabische Klangelemente, wirkt aber
recht konfus. „Ancestralism“ hat etwas Orientalisches. Zwei Stücke wurden auf
der E-Gitarre eingespielt. „Source Of Life“ besteht aus lang
anhaltenden, sich nur langsam veränderten Tönen und „Land Of Fire,
Winds Of Smoke“ ist ein düsterer Track mit dröhnenden, verzerrten
Gitarrensounds. Lars Bech Pilgaards
Soloalbum „Folklórica“ ist recht harter Stoff. Hier werden nur
experimentelle Klänge mit teilweise leicht folkloristischem Einschlag
geboten. Melodien sucht man hier vergeblich. Ein schwieriges Werk, das
nicht meinen Nerv trifft. Stephan Schelle, Oktober 2024 |
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