![]() |
Pymlico
- Core Nach dem grandiosen Album „Supermassive“ hat sich die norwegische Instrumentalband Pymlico etwas Zeit gelassen. Am 09.05.2025 erschien ihr achtes Album, das den Titel „Core“ trägt. Die Band hatte über die Jahre einige Wechsel im LineUp zu verzeichnen. Als sie von einem erfolgreichen Konzert beim „Festival Crescendo“ in Südfrankreich im August 2022 zurückkehrte, meinte Keyboarder Øyvind Brøter: „Lasst uns ausnahmsweise wirklich versuchen, bei der nächsten Platte die gleiche Besetzung zu haben!“ Und das klappte dann auch für das neue Werk. |
|||
Eingespielt wurde das
Album von Keyboarder Øyvind Brøter, Andreas Sjo Engen (Gitarren),
Stephan Hvinden (Gitarren), Are Nerland (Bass, 12saitige E-Gitarre, zusätzliche
Keyboards), Robin Haven Løvøy (Saxophone), Arlid Brøter (Schlagzeug,
Keyboards, Synthbass) und Oda Rydning (Percussion, akustische und
elektrische Mallets). Darüber hinaus hat Mattias Krohn Nielsen noch
einigen Gitarrenparts eingespielt. „Core“ enthalt acht
wunderbar melodische Stücke, die einen jazzigen Touch besitzen und doch
im Prog verortet sind. Dazu kommen herrliche Grooves. Los geht es mit dem Stück
„Welcome Back“, das sehr perkussiv loslegt und damit einen
ordentlichen Drive besitzt. Die Band versteht es aber auch wunderbar
sanfte Melodielinien einzubauen und diese mit teils perlenden Klängen zu
verzieren. Das Saxophon, das an einigen Stellen die Hauptmelodie übernimmt,
sorgt darüber hinaus für eine leicht jazzige Note. Aber vor allem dann,
wenn die Band das Volumen erhöht und den Rhythmus anzieht, dann beginnt
das Stück zu strahlen. Man möchte ausrufen: Schön, das ihr zurück
seid. Recht rockig beginnt
dann „Ellipsis“ und erinnert zu Beginn ein wenig an Bands der Marke
Toto. Vor allem die atmosphärisch gespielten Keyboards verströmen dieses
Feeling. Dann setzt aber das Saxophon ein und es wird smoothie. Xylophonklänge
würzen den Track dann mit einem weiteren Element und das E-Gitarrensolo
in der zweiten Hälfte sorgt darüber hinaus für Gänsehaut. In „Captain Teebs“
baut die Band dann auch härtere, Hardrock artige Passagen und Rhythmen
ein, bleibt aber dem melodischen Jazzrock mit Progeinschlag treu. Pymlico
verstehen es immer wieder eingängige, herrliche Melodien in die Stücke
zu integrieren und so bleibt auch dieser teils fetzige Track immer
spannend und eingängig. Etwas mehr Jazzrock
bietet „Fair Play“. Da flirren dann auch schon mal die Saxophonklänge.
Die Band wechselt in dem Sechsminüter mehrfach die Struktur und die
Rhythmik. Elektronisch zeigt sich dann „Don’t Do That“, das mit
Keyboardklängen beginnt und danach in einen Part wechselt, der auch
wieder an Toto denken lässt, dann aber, wenn das Saxophon einsetzt wieder
in melodischen Jazzrock übergeht. Diese Parts wechseln sich gelungen ab.
Das fesselt vom ersten Moment an. Und auch die restlichen Stücke halten
diesen hohen qualitativen Standard aufrecht. Nach dem wunderbaren
2022’er Album „Supermassive“ hat die norwegische Band Pymlico mit
dem neuen Album noch einmal eine qualitative Steigerung vollzogen. Mit
„Core“ das wunderbaren Jazzrock mit weiteren Elementen vereint und
auch eine Spur druckvoler ausfällt, haben sie ihr bisher bestes Album
herausgebracht. Da hat sich in der Tat das Festhalten an der Besetzung
gelohnt. Stephan Schelle, Juni 2025 |
||||