Thanateros - Tranceforming
Echozone / BOB-MEDIA Records (2024)

(12 Stücke, 51:31 Minuten Spielzeit)

Thanateros ist eine  deutsche Rockband. Der Name Thanateros ist zusammengesetzt aus den Namen der griechischen Gottheiten für Tod (Thanatos) und Liebe/Sexualität (Eros). Er bezieht sich auf den Chaos-Magischen Orden der „Illuminaten von Thanateros“, wobei zu bemerken ist, dass es sich bei Thanateros um keine „Ordensband“ handelt, sondern um eine eigenständige und unabhängige Band.


2001 veröffentlichten Thanateros mit „The First Rite“ ihr Debutalbum – ein Werk über Magie, die Verehrung der Natur, alte Götter und Schamanismus. Auch wenn die fünf Dark-Rocker diese Thematik stets begleitet hat, so knüpfen Thanateros mit ihrem neuen Werk „Tranceforming“ inhaltlich so eindrucksvoll an ihr erstes Album an, wie selten zuvor. So, als lägen keine 23 Jahre zwischen den beiden Veröffentlichungen.

Passend dazu der Titel „Tranceforming“. Ein Wortspiel, das zum einen für das Herbeiführen einer schamanischen Trance steht, in dem der Praktizierende auf Traumreise geht, seinen Körper verlässt und Kontakt zur Geisterwelt aufnimmt. Und das zum anderen den Wandel, die Veränderung, die Transformation beinhaltet. Aspekte, denen alles und jeder unterworfen ist, im Kleinen wie im Großen.

Anno 2024 besteht die Band aus Ben Richter (Gesang), Chris Lang (Gitarre), Christof Uhlmann (Geige), und MarT Møller (Bass). Das Schlagzeug wurde darüber hinaus von Simon Rippin eingespielt. Daneben gab es noch weitere Gastmusiker/innen an Gesang, Bagpipes, Harfe, Violine, Cello sowie Chor- und Backgroundgesang. Tin Whistles, Bodhran, Runes und Bones wurden von Ben Richter programmiert.

Auf dem neuen Album „Tranceforming“, das am 11.10.2024 erscheint, sind, im Gegensatz zu den letzten Veröffentlichungen, wieder mehr folkige, irisch-keltische Klänge zu hören, was vor allem auch durch den Einsatz von Geige und Whistle liegt.

Das Album erscheint in einem Jewelcase mit zwölfseitigem Booklet, in dem sich alle Texte und einige Fotos befinden. Die einzelnen Stücke weisen Laufzeiten von 1:30 his 5:15 Minuten Spielzeit auf.

Ins Album hinein leitet das 1:30minütige „Anrufung“, das als einziger Titel in deutscher Sprache gesprochen wird. Alle anderen Songs werden auf Englisch interpretiert. Das Stück beginnt sehr mysteriös und unheimlich wie eine rituelle Verschwörung, die in einem tiefen Wald stattfindet.

Dem schließt sich dann der erste Song „The Horned One“ nahtlos an. Jetzt kommt schon der Folkrock mit Metal- und leichtem Gothiceinschlag sehr gut zur Geltung. Ein sehr schöner, melodischer Song, der von kraftvollen Riffs und Schlagwerk getragen wird. Nach einem instrumentalen Mittelteil wird es dann recht düster und es kommen wieder Beschwörungsartige Gesänge auf.

Eine Art Windrauschen und fette Metalriffs starten dann in den Song „Everything Decays“. Dies mischen sie mit Gothic und verzieren es mit Violinen- und Celloklängen. Die Streichersounds lockern diesen druckvollen Song auf und geben ihm eine besondere Würze. Etwas düster wirkt dagegen „Shapeshifter“.

Sanfte Harfenklänge eröffnen dann den Song „I Hold You“. Die erste von Ben Richter gesungene Strophe wirkt dann im Kontrast recht düster, wird dann aber durch eine hellere Gesangsstimme in einen balladesken Titel verwandelt.

Hörner und ein Rhythmus, wie bei einer Dampflok, leiten dann in das Stück „Raise Your Voices“ ein, das vor allem durch den Einsatz von Bagpipes und Streichern einen besonderen Folkrocktouch bekommt. Darüber hinaus sorgt Chorgesang für mehr Volumen.

In „The Banshees Of Kealkil“ bringt das Duett von Ben Richter und Johanna Krins eine neue Note ins Spiel. Hier wirkt die Musik aufgrund des Rhythmus und zusätzlichem Violinenspiel von Enya Richter noch folkiger.

Das abschließende „By The Wind“, das von synthetischen Windgeräuschen untermalt wird, und bei dem die Akustikgitarre und Ben Richters Gesang im Vordergrund stehen, begleitet von sanften Celloklängen von Arthur Schadt, leitet dann balladesk, folkig/verträumt aus dem Album heraus. Man kann sich dabei gut gedanklich an eine irische Küstenlandschaft mit Klippen, um die der Wind weht, versetzen.

Thanateros bieten auf ihrem neuesten Werk eine gute Mischung aus Rock, Metal, Folk und Gothic. Dabei legen sie immer Wert auf eine eingängige Melodieführung.

Stephan Schelle, Oktober 2024

   

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