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Without
Us – Second Raise Im Jahr 2021 überraschte das deutsche Studioprojekt Without Us mit einem sehr guten Debütalbum mit dem Titel „Aberrations“. Dahinter stecken vor allem Claus Peter Fuhrmann (Keyboards) und Andreas Vöhringer (Gitarre), die für die Texte und Kompositionen verantwortlich zeichneten sowie Sängerin Katrin Oehlbach. Die Songs auf dem Debüt zeichneten sich durch herrliche Melodielinien und Soli aus. Katrin brachte dabei mit ihrem eindringlichen Gesang auch eine Spur Jazz und Pop mit ein. Am 04.04.2025 erschien nun der Nachfolger, der den Titel „Second Raise“ trägt. |
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Das Album beginnt mit
einem fast schon hymnenhaften, einminütigen Intro mit dem Titel „Second
Raise“. Dies geht direkt in den ersten Song „Disease“ über. Der
beginnt mit recht funkigen Sounds, hat aber weitaus mehr zu bieten. Das
zeigt sich schon sobald sich der funkige Gitarrenrhythmus zusammen mit den
Keyboards in atmosphärische Höhen schraubt und von einem druckvollen
Schlagwerk untermauert wird. Das ist jetzt herrlich melodischer
Prog-/Artrock. Nach einigen Momenten setzt dann Katrins eindringlicher
Gesang ein, der sich deutlich von anderen Progsängerinnen absetzt. So
entwickelt sich ein treibender Song mit einigen Tempowechseln. Eine leichte Jazznote
besitzt das Pianointro zum nächsten Song „Sentimental“. Aber auch
hier ändert sich der musikalische Stil recht schnell zu einer
melancholischen, warmen Stimmung. Sehr gut gefällt hier die herrliche
Gitarrenpassage, die sich mit den Keyboards verbindet während Katrin
sanft singt. Im Kontrast zu Katrins Gesang setzt Marcus Dörr dann eine
kraftvolle Stimme dagegen. Mit „Time Signs“
kommt dann ein weiterer Instrumentaltrack, der sehr melodisch und rockig
gestaltet ist. Dieses Stück hat Marek Arnold mit einem Saxophonsolo
verfeinert, das dem Stück noch mal ein besonderes Flair verleiht. Ein
sehr abwechslungsreiches Stück. Mit „Unspoken“ kommt
dann eine wunderbare, melodische Ballade. Chöre eröffnen danach das Stück
„Heretic“, das sich nach wenigen Momenten mit einem markanten Bass
sowie druckvollen Gitarren und Schlagzeug in einen rockigen Progsong
wandelt. Dieser wird dann hauptsächlich von Marcus Dörr gesungen. Im Stück
finden sich mehrfach Taktwechsel und auch etwas vertrackte Passagen, die
den Progstatus untermauern. Nach diesem etwas
komplexeren Stück geht es dann sehr atmosphärisch mit herrlichen
Keyboardflächen im nächsten Song „Never Enough“ weiter. Sobald dann
aber Katrin mit ihrem Gesang startet wird es etwas flotter. Der Mittelteil
ist dann wieder sehr atmosphärisch und mit tollen Keyboardsounds
ausgestattet. Katrin passt hier ihren Gesang an, der jetzt ebenfalls
atmosphärisch durch den Äther zieht. Mit dem elfminütigen
„One Second“ endet das Album dann. Schon der instrumentale Beginn lässt
die Gänsehaut erblühen. Dann wird es etwas ruhiger und getragener.
Rainer Dietz setzt hier sein Saxophon perfekt ein. Und Katrins Stimme
schiebt sich in diesem Stück unter die Haut. Die Band hat sich das Beste
für das Ende aufgehoben, denn dieser Song hat alles, was das Fanherz
begehrt. „Second Raise“ ist
ein sehr guter Nachfolger des schon beeindruckenden Debütalbums von
Without Us. Vor allem die Mischung aus Prog mit Jazz- und Popelementen,
die von herrlichen Melodien durchzogen sind, macht das Album aus. Stephan Schelle, Mai 2025 |
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